DEAD SEED
GB-London, The World´s End - 22. April 2007
Vom Marathon of Doom auf den Highway to Hell...... Nachdem Peanut und ich in sengender Hitze beim London-Marathon durch die Straßen des „Big Smoke“ gehetzt waren, wollten wir am Abend in einem der legendären Londoner Clubs mit den Wölfen heulen. Wobei sich die Möglichkeiten arg beschränkten. Ausgerechnet heute war Flaute an der Themse. Die Ska-Punker Pidzama Porno schienen uns noch die Interessantesten zu sein. Der Laden nannte sich „The Underworld“ und befand sich im etwas rauher veranlagten Camden. Um 19.40 Uhr waren wir mit der U-Bahn in Camden Town eingerollt und direkt am Ausgang auf den Klub in der Camden High 174 gestoßen. Alles schön und gut... hätte der Eintritt nicht 16,50 Pfund (rund 24 Euro) gekostet... und wäre das Konzert nicht ausverkauft gewesen. Obendrein lösten in Lederjacken und Handschuhen steckende Türsteher die Besucherschlange äußerst robust auf. (Selbst im Mutterland von Punk, Metal und Underground ersterben die Kluboberen in Geltungssucht und Größenwahn.) Wir wollten schon abdrehen, als aus der Nachbarschaft plötzlich Gitarren röhrten. Der angrenzende Pub „The World´s End“ brachte die Rettung. Und das bei freiem Zutritt!
Etwas Gunsnrosisches, der „Night Train“, stampfte uns kurz vor acht entgegen. Mit einem weiteren hardrockenden Gassenhauer im Schlepp. Und spätestens mit „Ace of Spades“ war klar: It´s metal fucking killing time! Die Coverband DEAD SEED war halb acht mit „Paranoid“ gestartet, und sollte drei (!) Stunden lang das tun, was sie jeden Sonntag im World´s End tut: den Laden getreu dem Motto „Shake a Leg, Shake Ur Head“ aufmischen. Wobei die Waffen aus dem Punk der Siebziger (Sex Pistols), dem Hardrock der Achtziger (AC/DC, Priest, Motörhead, Guns N´Roses), und dem Metal der Neunziger (Maiden, Metallica, Megadeth) geschmiedet waren. Alle die mit dieser Saat aufwuchsen, erwartete der stromgitarrene Himmel auf Erden. Für den Rest waren dies einhundertachtzig Minuten Metal- und Punkgeschichte zum Nachsitzen! Auch wenn Pat, Julian, Charly, Jonathan und Matt zwanzig Jahre jünger sind als die Idole: Bei DS wurde nicht bloß gedoubelt, nein, jedes Lied war bis ins Detail nachgelebt. Wobei Hoolröhre Pat vor allem die Landsmänner Lemmy und Johnny Rotten echt bis aufs Blut rüberbrachte (ein blümerantes „God Shave the Queen“ bei den Pistols inbegriffen). Achtzig People waren zugegen: junge, jung gebliebene und perfekt zum Sound passende Rocker, Metalheads, Studis, Blondinen, sowie eine Horde Punker. Manche haben im abgerockten Labyrinth aus Säulen, Räumen, Emporen und krank aussehenden Bartendern Ale, Bitter und Guinness getrunken. Manche tanzten Pogo (auch einer auf Krücken). Andere rotierten ihre Schädel und reckten Spikes und Fäuste in die Luft. 1984 waren Metallica und Megadeth noch Metallica und Megadeth. Vier Speedpeitschen aus jener Zeit durfte London heute durch Dead Seed noch mal spüren: „Am I Evil?“, „Seek and Destroy“, „Killing is My Business“ und „Peace Sells“. Jedes weitere Wort eins zuviel! Bis ein abermaliges „Ace of Spades“ um 22.35 Uhr die Schau beschloß. (Obwohl die „Last orders!“ und „Time, please!“ abgeschafft waren, fiel der Hammer in Londons Pubs nach wie vor um 11:00 pm.).
 
Drei Tage später sollte die Pre-Doom-Shall-Rise-Tour ins Underworld führen. Mit drei Gruppen, deren Wege sich mit den unsrigen - weitere zwei Tage später - im schwäbischen Göppingen kreuzen würden: mit Earthride, The Gates of Slumber und Centurions Ghost. Und am 15. Mai wiederum, sollte Wino mit The Hidden Hand ins gleiche Licht sehen. Kurz davor und danach auch noch Entombed, Orange Goblin, Unleashed... Am 25. April haben wir die Raben von London verlassen.
 
 

Holy Vitus, 2nd May 2007
.:: ABSPIELLISTE DEAD SEED ::.
(19.30-22.35)
1. Paranoid (Black Sabbath)
2. No Class (Motörhead)
3. Anarchy in the U.K. (The Sex Pistols)
4. Riff Raff (AC/DC)
5. If You Want Blood (You´ve Got It) (AC/DC)
6. Night Train (Guns N´Roses)
7. R U Ready? (Blue Oyster Cult)
8. Ace of Spades (Motörhead)
9. Pretty Vacant (The Sex Pistols)
10. TNT (AC/DC)
11. Killed by Death (Motörhead)
12. Breaking the Law (Judas Priest)
13. Mr. Brownstone (Guns N´Roses)
14. You Could Be Mine (Guns N´Roses)
15. Walk This Way (Aerosmith)
16. Dr. Rock (Motörhead)
17. God Save the Queen (The Sex Pistols)
18. Whisky in the Jar (Thin Lizzy)
19. Going to Brazil (Motörhead)
20. Highway to Hell (AC/DC)
21. Sweet Child O´Mine (Guns N´Roses)
22. Thunderstruck (AC/DC)
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23. Enter Sandman (Metallica)
24. Children of the Grave (Ozzy Osbourne)
25. Rebell Yell (Billy Idol)
26. Back in Black (AC/DC)
27. You´ve Got Anothher Thing Comin´(Judas Priest)
28. Cowboys from Hell (Pantera)
29. Welcome to the Jungle (Guns N´Roses)
30. Whole Lotta Rosie (AC/DC)
31. Fear of the Dark (Iron Maiden)
32. Am I Evil? (Metallica)
33. Seek and Destroy (Metallica)
34. The Trooper (Iron Maiden)
35. Run to the Hills (Iron Maiden)
36. Killing is My Business... And Business is Good! (Megadeth)
37. Peace Sells... But Who´s Bying? (Megadeth)
38. Get in the Ring (Guns N´Roses)
39. Knockin´ on Heavens Door (Guns N´Roses)
40. Jailbreak (AC/DC)
41. Bark at the Moon (Ozzy Osbourne)
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42. Ace of Spades (Motörhead)