HOMESICK ALDO, THE DRAYNES, ROME, MONTICULE
GB-Edinburgh, Bannermans - 13. März 2015
Das Konzert am heutigen Frightday, den 13. in der Musikbar „Bannermanns“ war für Miss Peanut und mich das Vorspiel zum Doom Over Edinburgh. Vier lokale Blues-Combos traten an dem Ort auf, an dem in den folgenden Tagen Doom Metal regierte. Nachdem wir bereits am Donnerstag ein Auge und Ohr bei den schwedischen Hardrockern ECLIPSE auf deren „Armagedonnize Tour“ (zusammen mit REACH) riskiert hatten, wollten wir heute den Sehnsuchtsort hautnah ausspähen. Für Doom Over Edinburgh waren wir extra nach Schottland geflogen! - Freitag ist Paaarty in Edinburgh... Die Pubs brummen, es wird getanzt und gelacht. Am Sonnabend lebt die Euphorie noch mal auf. Sonntags sind alle tot. Fünf Pfund waren im Bannermans für den Eintritt zu entrichten. Hinter den Klangreglern stand kein anderer als der Bassist von The Exploited und Karma To Burn. Die ersten Gruppen hatten ihre Positionen getauscht. Es waren nicht Rome...
 
... sondern ausgerechnet Odinburghs vermeintlich heißeste Modern Blueser, MONTICULE, die 20.30 Uhr ihr letztes Lied servierten. Monticule waren benannt nach den Hügeln, auf denen ihre Stadt steht (Monticule ist das lateinische Wort für kleiner Berg). Laut Türpersonal hatten wir eine Mischung aus Blues, Rock und Grunge verpaßt...
Ab 20.50 Uhr hatten ROME respektive Røme ihren Auftritt. Es war deren erster überhaupt. Etwa dreißig Leute waren dran interessiert. Mit ihrer progressiven Mixtur aus Blues, Psych und Rock, einer frischen, pfiffigen Performanz und ihrem Hendrix-Kniefall „Waterfall“ kamen die fünf „seltsamen Jungen von der Toilette“ beim Publikum gut an. Sie dankten für die „great atmosphere“ im mittelalterlichen Gemäuer. Das letzte Stück trug den Namen „Le Bien Le Mal“ und erinnerte mit seinem Riff verdammt an „Enter Sandman“ (Metallica). Aber wir wollen kein Schelm sein. Wenngleich die Lautsprecher zu weit aufgerissen waren und einem in der kreischenden Frontreihe fast die Ohren abfielen: Es waren schöne 33 Minuten mit dem heimlichen Hauptakt Rome. Zwei Damen entschieden sich wegen der Lautstärke allerdings zum Gehen. Peace!
Ihr Livedebüt gaben ebenfalls THE DRAYNES. Rick und Stan verbanden tiefe, wuchtige und leicht psychedelische Trossen, heiser-schmutzige Vokale sowie ein überfallartig hartes Schlagzeug zu aufwühlendem Garagenrock, der auch mal mit einem revolutionären „Um, dos, tres, cuatro“ angezählt wurde. Wahrlich nicht meine Welt. Aber es knallte ganz gut rein und kam auch ohne Parolen aus. Über weite Strecken war das Duo blitzschnell unterwegs - und nach zwanzig Minuten ebenso blitzschnell vorbei. Auch die Draynes haben nicht enttäuscht!
Der Blueskünstler HOMESICK ALDO stellte heute sein neues Minialbum 'Back To The Asylum' vor - und er sollte die Draynes an Mitgliedern und Spieldauer noch mal unterbieten. Gerade mal 19 Minuten währte die minimalistische Darbietung der langhaarigen Ein-Mann-Armee aus Edinburgh. Aus den Südstaaten gekrochener Blues verschmolz dabei mit viel Charme, einer lasziven Stimme und spontanen, trashigen Improvisationen auf der Mundharmonika, einer Trommel sowie einer Rassel. Nach Liedern wie „About the Blues“ und „The Girl I Love, got Long Blond Wavy Hair“ war Homesick Aldo Punkt 22.37 Uhr durch. Im unentwegt vor der Bühne tanzenden Bassisten von Rome hatte der bizarre Kerl wohl seinen größten Anhänger.
 
Alle Freunde, Fans, Lovers und Brothers zogen mit Cocktails, Ale und Guinness abgefüllt weiter in die nächste Bar.
 
 

Heiliger Vitus, 19. März 2015
.:: ABSPIELLISTE ::.
 
THE DRAYNES
(21.40-22.00)
1. Crystal Clear
2. She Don´t Know
3. I´m Not Like Everyone Else
4. Met A Girl
5. Shake
6. Goodbye Elvis
7. Give Me Sympathy