SOMMER 2013
 
Niddalauf, 18.5.13
 
15. NIDDALAUF FLORSTADT, 18. Mai 2013
(10 km)
Berauscht an Luft und Land im Kuhdorf nebenan
 
Zur Pfingstzeit haben Frau Peanut und ich das vier Dörfer enfernte Nieder-Florstadt besucht. Dort, im Zentrum der Wetterau, stieg die 15. Ausgabe des Niddarundlaufs. Eher zufällig - durch eine Bekanntschaft zu Herrn Predki vom Mitausrichter LT Florstadt - hatten wir von der Sache erfahren. Im Internet war ich später auf die Wettkampfausschreibung gestoßen. Was die Form anging, sah´s besch... aus. Seit vier Wochen kein Tempolauf, der Leib schlapp und bierbäuchig, Sticheleien wie „Als Sportler hast du mir besser gefallen“, dazu Rückenschmerzen vom Radputzen, sowie hartnäckige Fersenprobleme: Ich war völlig von der Rolle, Peanut aber auch. Nach einem Morgentrab zum Bäcker war der Start dennoch beschlossen. P., die eigentlich nur als Kamerafritze mitkommen wollte, konnte ebenfalls überredet werden. Nach elf Kilometern mit den Rädern entlang der Nidda - wir schauten wie auf den Feldern das Grün wucherte, der Raps goldgelb leuchtete, und das Flüßchen genauso ruhig wie die ganze Wetterau dahinglitt - waren wir da.
 
Im Geheimen peilt man bei einem Volkslauf natürlich immer vordere Plätze an. 28 Leute hatten sich zum Hauptkampf über 10 Kilometer (Start: 17.30 Uhr!) vorangemeldet, 120 wurden erwartet - und dann kamen immer noch mehr als 80... Im Grunde hatten wir schon vorm Start verloren. Gegen die Jugend, einige voll im Saft stehende Strategen aus Friedberg sowie etliche Triathleten war kein Kraut gewachsen. Das Flair machten vielmehr die dörflichen Zustände aus: Kinder reichten Schwämme und Wasser, von den Wiesen guckte Roß und Getier zu, die Luft duftete nach Gras, nach Kuchen, Pommes und Bratwurst, und von oben sengte die Sonne. Die Strecke fühlte sich wie dreißig Grad an, stellte sich aber trotzdem als „schnell“ heraus. Kein Geringerer als Herbert Steffny hält mit 32:32 Min. seit 2003 den Kursrekord. Nach einer Schleife in Nieder-Florstadt führten vier flache Runden durch die Auen rechts der Nidda und vorbei an der Horloff-Mündung zum Ziel vor der Sporthalle Florstadt. Am Ende reichte es für uns zu einem 2. und 3. Rang bei den männlichen und weiblichen Gruftis.
 
Bereits die ersten Feierbiere unterm freien Himmel vernichtet, konnte ich beim Abbau noch paar Worte mit Predki sprechen. Dirk war im März bei Sturm und Frost auf der Insel Föhr einen Marathon gelaufen, dazu in Düsseldorf noch einen, und wollte in drei Wochen zum 100-Kilometer-Ultra in Biel. Auf unserer Heimfahrt lag zwischen Niddaufer und Sonnenuntergang auch die „Klosterschänke“ in Ilbenstadt...
 
In memoriam
Das Veranstaltungssterben ging weiter. Der 15. war zugleich der letzte Niddalauf. Die Florstädter Sport-Union begrub die Veranstaltung wegender sinkender Starterzahlen und unterschiedlichen Interessen innerhalb des Vereins.
 
 

Vitus, 21. Mai 2013, Bilder: LT Florstadt, Vitus
 
 
ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter:
sonnig, 20ºC, schwacher Wind
 
Teilnehmer im Ziel:
224 (10 km, 5 km, 2,5 km, 1 km, 800 m)
10-Kilometer-Läufer im Ziel: 82 (M: 61 / W: 21)
 
Männer
1. Christian Smolka (ASC Marathon Friedberg) 36:14
2. Christoph Sulzer (ASC Marathon Friedberg) 36:59
3. Christof Wohne (Triathlon Team Wallernhausen) 38:31
13. Vitus (Spiridon Frankfurt) 42:49 (2. M50)
 
Frauen
1. Silke Feierabend (LG Asslar-Werdorf) 44:07
2. Nicole Simon (Sportstudio Storck Hungen) 45:39
3. Lena Becker (TGV Schotten) 48:36
14. Peanut (Spiridon Frankfurt) 54:59 (3. W50)
 
Ergebnisse

Team Endzeit