18. BOSCH MOBILE MARATHON FRANKFURT, 31. Oktober 1999
STRECKE ¤ HISTORIE ¤ STATISTIK ¤ BILDER
Marathon-Manie in Mainhattan Vol. I - Mein erstes Mal
 
 
.:: GESCHICHTE DES FRANKFURT-MARATHONS ::.
 
(Zur Zeit des Rennens existierte diese Seite nicht. Deshalb ein Abriß von der Web- und FB-Seite des Marathons)
Gründung, 17. Mai 1981
Der Coup wurde vom Laufklub OSC Höchst akribisch vorbereitet. Das Organisationsteam um Hans Jürgensohn und Wolfram Bleul hatte sogar die Wetterdaten vergangener Jahre studiert und sich schließlich für Mitte Mai entschieden. Und noch vier Wochen vor dem Startschuss reiste Pressechef Ernst Hellmold mit den einflussreichsten Frankfurter Sportjournalisten nach Boston. Beim weltweit ältesten Marathon sicherte man sich das Wohlwollen der heimischen Medien. Denn das Projekt durfte auch aus Sicht des Allein-Sponsors Hoechst AG nicht schiefgehen. Schließlich hatte das Chemie- und Pharmaunternehmen 325
 000 Euro an Barmitteln und weitere 500 000 Euro Sach- und Dienstleistungen investiert. Vor 18 Jahren, als hierzulande aus Trimm-Trabern allmählich Jogger wurden, sollten erstmals 42,195 Kilometer durch eine deutsche Stadt gelaufen werden. Vor den Werkstoren der Hoechst AG im gleichnamigen Frankfurter Stadtteil (allerdings mit ö geschrieben) gab der Dreifach-Olympiasieger von 1952, die „tschechische Lokomotive“ Emil Zatopek, den Startschuß. Gemeldet hatten 3.169 Läuferinnen und Läufer, ins Ziel kamen 2.588.
3169 gemeldet - 2588 im Ziel
1. Kjell-Erik Ståhl (Schweden) 2:13:20
1. Doris Schlosser (Heidelberg) 2:47:13

 
Der Höhenflug geht weiter, 23. Mai 1982
Mit 5529 gemeldeten Teilnehmern entwickelte sich der Hoechst-Marathon innerhalb eines Jahres um beinahe hundert Prozent, und als Bilanz gezogen wurde, hatten die Organisatoren noch mehr erstklassige Botschaften: Frankfurt war zum größten deutschen Straßenlauf geworden und hatte die 25 Kilometer von Berlin (5400 Teilnehmer) abgelöst. Die Siegerzeit des Portugiesen Delfi m Moreira (2:12:54) war die zweitschnellste Zeit auf deutschem Boden seit dem Olympiasieg des amerikanischen Studenten Frank Shorter bei Olympia 1972 in München; die 23jährige Einzelhandelskauffrau Heidi Hutterer aus Landshut steigerte ihre persönliche Bestleistung um sechs Minuten auf 2:36:38 und feierte ihren zweiten spektakulären Triumph nach dem Silvesterlauf in Sao Paulo (1980/81).
5670 gemeldet - 4677 im Ziel
1. Delfim Moreira (Portugal) 2:12:54
1. Heidi Hutterer (TG Landshut) 2:36:38

 
„Wacht auf, ihr Frankfurter, die Marathonspitze kommt!“, 15. Mai 1983
Der Hoechst-Marathon wird zu „Balkanspielen“. Nicht der Finne Jukka Toivola (Bestzeit 2:10:52), der Norweger Stig-Roar Husby (2:14:24), der Franzose Jean Michel Charbonnel (2:12:18) oder der viermalige deutsche Marathonmeister Ralf Salzmann von der LG Frankfurt, der sich drei Monate zuvor in Tokio auf 2:12:57 Stunden verbessert hatte, sondern zwei Türken dominieren vor 250
 000 (!) begeisterten Zuschauern bei zwölf Grad und Nieselregen. Der eine, Ahmet Altun, absolviert seinen ersten internationalen Start, der andere, sein Freund Mehmet Terzi, war schon im Vorjahr dabei. An den Straßen standen doppelt so viele Menschen wie im Jahr zuvor, und selbst das miesepetrige Wetter tat der Stimmung keinen Abbruch.
6059 gemeldet - 5117 im Ziel
1. Ahmet Altun (Türkei) 2:12:41
1. Charlotte Teske (ASC Darmstadt) 2:28:32

 
Jubel um den ersten deutschen Sieger, 19. Mai 1985
Mit Herbert Steffny gewinnt der erste Deutsche den Stadtmarathon in Frankfurt. Das wird ihm noch zwei weitere Male gelingen. Im nächsten Jahr, 1986, macht der Marathon allerdings eine Pause.
8776 gemeldet - 7297 im Ziel
1. Herbert Steffny (Freiburg) 2:12:12
1.Carla Beurskens (Niederlande) 2:28:37

 
Eine Veranstaltung im Zeichen der Wende, 28. Oktober 1990
Der DB-Marathon Frankfurt stand im Zeichen der Wende und der deutschen Vereinigung. Doppel-Olympiasieger Waldemar Cierpinski schickte zusammen mit Oberbürgermeister Volker Hauff die Athleten aus 45 Nationen auf die Strecke. Die Begeisterung über das vereinte Deutschland kannte keine Grenzen, irgendwo waren auch noch blühende Landschaften in Sicht und die etwa 1300 Läuferinnen und Läufern aus den fünf neuen Bundesländern durften auf Kosten der Deutschen Bundesbahn anreisen.
8042 gemeldet - 6401 im Ziel
1. Konrad Dobler (LC Olympiapark München) 2:13:29
1. Kerstin Preßler (LAC Olympia Berlin) 2:34:13

 
Martin Bremer stolpert, fällt … und siegt, 27. Oktober 1996
Beinahe jede Zeitung druckte das Bild oder sogar eine ganze Bilderfolge des Siegers. Martin Bremer auf den letzten Metern, taumelnd nähert sich der Marathon-Neuling der Ziellinie, als er das Band erreicht hat, fällt er, liegt flach auf dem Boden, fleißige Helfer bringen ihn wieder auf die Beine. Seine Kilometerzeiten differierten von 2:58 bis 3:30 Minuten, irgendwo zwischen Sturm, Drang, Naivität und Einzelkämpfermentalität schwankte seine Vorstellung in Frankfurt, wo er nach 2:13:38 Stunden als Erster ankam. Aufgrund der ganz besonderen Dramatik verdrängte das Männerrennen 1996 in der öffentlichen Wahrnehmung erstmals seit Jahren den Frauenwettbewerb wieder etwas den Hintergrund. Was sportfachlich betrachtet nicht ganz korrekt war, denn Katrin Dörre-Heinig glückte nicht nur ihr zweiter Triumph sondern mit 2:28:33 Stunden auch eine Weltklassezeit.
7311 gemeldet - 5919 im Ziel
1. Martin Bremer (LG Bonn/Troisdorf) 2:13:38
1. Katrin Dörre-Heinig (LAC Quelle Fürth) 2:28:33

 
Dörre-Heinig und Fietz mit Streckenrekord, 26. Oktober 1997
Renndirektorin Irmgard Heckelsberger strahlte über beide Backen: Streckenrekord durch Michael Fietz von der LG Ratio Münster in 2:10:59 Minuten, dritter Sieg in Folge und Streckenrekord für Katrin Dörre-Heinig - dank überragender Ergebnisse in Spitze und Breite profilierte sich der Eta-Marathon als deutsche Nummer 2 hinter Berlin. Doch nicht nur die sportlichen Leistungen stimmten. Das Rahmenprogramm war erweitert worden, so gab es am Samstagabend nach der Kartoffelparty sogar eine Rock'n'Roll & Oldie Party mit Suzie Quatro. Dörre-Heinig gewann in überlegener Art und Weise. Bis Kilometer 30 (1:13:12) hielt die junge Kenianerin Lucia Subano mit, dann beschleunigte die Deutsche und kämpfte bis ins Ziel.
7039 gemeldet - 5553 im Ziel
1. Michael Fietz (LG Ratio Münster) 2:10:59
1. Katrin Dörre-Heinig (SC DHfK Leipzig) 2:26:48

 
Vom Winde verweht, 25. Oktober 1998
Die Zeichen standen schlecht. Noch nie in der Geschichte der großen deutschen Marathonläufe herrschte so miserables Wetter wie vor dem Eta-Marathon Frankfurt im Jahr 1998. Mit Windstärken bis zu 90 Kilometern und Regen in der Startphase. Wie schlechte äußere Bedingungen sich auf das Verhalten der Teilnehmer auswirken können, wurde noch selten so exemplarisch deutlich wie an jenem 25. Oktober. Mit 9068 Läuferinnen und Läufern war das zweitbeste Meldeergebnis in der Frankfurter Historie registriert worden, doch an den Start gingen nur 7745, ins Ziel kamen 6598. Orkanartige Böen verhinderten noch bessere Zeiten als jene der kenianischen Sieger Abel Gisemba (2:11:41) und Angelina Kanana (2:31:38). Deutsche Meister wurden Stephan Freigang (Cottbus/2:12:58) und Claudia Dreher (Leverkusen/2:32:35).
9068 gemeldet - 6598 im Ziel
1. Abel Gisemba (Kenia) 2:11:41
1. Angelina Kanana (Kenia) 2:31:33

 
Pawel Loskutow trotzt den Böen, 31. Oktober 1999
Wieder kein Glück mit dem Wetter. Erneut verhinderte ein Sturmtief die schnellen Zeiten, die sich viele Spitzenläufer vorgenommen hatten. Mit dem Esten Pawel Loskutow (2:12:38) gab es vor 300
 000 Zuschauern einen Überraschungssieger, und seine neue Bestzeit reichte, um sich für die Olympischen Spiele in Sydney zu qualifizieren. Der Äthiopier Simeretu Alemayuhuj war lange Zeit dran geblieben und sorgte für ein spannendes Finale, er wurde Zweiter in 2:12:46 Stunden. Der Marathon-Debütant Sebastian Bürklein (Wattenscheid), ein 26jähriger Student der Zahnmedizin, war bester Deutscher als Fünftplazierter, seine Zeit: 2:16:16 Stunden.
8646 gemeldet - 6891 im Ziel
1. Pawel Loskutow (Estland) 2:12:37
1. Esther Barmasai (Kenia) 2:33:58
 
.:: ZAHLEN UND ZEITEN ::.
Vitus´ Vorbereitung:
15 bis 25 Morgensportkilometer pro Woche
 
Wetter:
sonnig, 15ºC, steifer Wind mit Sturmböen
Zuschauer: ca. 300
 000
 
Gemeldet:
8646 (Marathonlauf und Rollschuhlauf)
Im Ziel: 6937 (M: 6056 / W: 881)
Unter 2:20 Std.: 17
Unter 2:30 Std.: 24
Unter 3:00 Std.: 425

 
Männer
1. Pawel Loskutow (Estland) 2:12:37 (Siegerprämie: 14
 000 Mark)
2. Simeretu Alemayuhuj (Äthiopien) 2:12:46
3. Kenichi Kawakubo (Japan) 2:13:55
4. Wladimir Tiamczik (Weißrußland) 2:13:59
5. Sebastian Bürklein (Deutschland) 2:16:16
6. Artur Osman (Polen) 2:16:22
 
Frauen
1. Esther Barmasai (Kenia) 2:33:58 (Siegerprämie: 8000 Mark)
2. Marie Söderstrom-Lundber (Schweden) 2:35:20
3. Marzena Helbik (Polen) 2:35:27
4. Alla Zadorschnaya (Weißrußland) 2:38:36
5. Elisabeth Krieg (Schweiz) 2:43:15
6. Anne Hegvold (Norwegen) 2:45:49
 
Vitus
Startnummer:
9030
Nation: Deutschland
Zeit: 4:47:06
Platz: 6509 Gesamt
Platz:
1162 in Klasse M35
Zwischenzeiten
10 KM: 0:51:38 (0:51:38)
20 KM: 1:53:56 (1:02:17)
30 KM: 3:07:14 (1:13:17)
40 KM: 4:31:10 (1:23:56)
HM 1: 2:01:20
HM 2: 2:45:45
Geschwindigkeit: 8,82 km/h
Zeit pro km: 6:48 min
 
Die Schwierigkeiten wachsen, je näher man dem Ziele kommt (Faust I) ...
 

v.o.n.u.:
Strecken-Skizze,
Startnummer,
Die Minuten bevor alles begann (Startaufstellung in der Heuss-Allee),
Nach 17 Jahren Wettkampfpause hatte ich mich 1999 ins Ziel gekämpft (die Strecke führte damals noch durch die Altstadt und über den Römerberg, Ziel war unterm Hammering Man...),
Lohn für die Tortur: die Marathonmedaille (Originalgröße)
 
(Bilder: Peanut, Das Foto Team Karl)