35. BERLIN-MARATHON, 28. September 2008
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AUFBAUKÄMPFE
Sonnenwendlauf Bonames (10 km), 18.6.08
Hausener Halbmarathon, 27.7.08
Hüttenberger Halbmarathon, 16.8.08
Mühlheimer Halbmarathon, 7.9.08
STRECKE ¤ VORBEREITUNG ¤ MARATHON ¤ STATISTIK ¤ BILDER
Hattrick durch Gebrselassie - Haile Herrscher von Berlin
 
 
Ausschlaggebend für unseren Start in „Spree-Athen“ waren die Resultate von BOSTON im Frühling. Marathona Peanut war immer noch nicht unter vier Stunden angekommen, ich selber war um lumpige 52 Sekunden am großen Traum gescheitert. Ein Handysignal hatte mir den Schlaf geraubt und eine schon sichere Zeit unter drei Stunden zerstört. Wäre Boston anders verlaufen, hätten wir einen schönen Sommer gehabt - Peanut wollte wieder mal das Meer sehen, was erleben - und Berlin wäre ohne uns gelaufen. So aber mußten wir noch mal ran.
 
Wo, wenn nicht auf der Vollgasstrecke im Osten einen Angriff auf den persönlichen Weltrekord starten? Berlin wird als Heimat wahrgenommen, und eine Reise auf dem Landweg war für wenig Pinkepinke zu haben! Die Startnummer zum deutschen Major-Rennen gab´s schon ab 55 Euro! Berlin macht sein Geld nicht durch den Einzelnen, sondern durch die Masse und die Internationalität. 40
 000 Profis und Amateure mit Begleitung aus aller Herren Länder lassen geschätzte 25 Millionen in der Stadt. Am Tag nach der Heimkehr aus Boston (24. April, Meldeschluß) haben wir uns eingeschrieben. Wir waren zum dritten Mal dabei.
 
35 Jahre Berlin - und Jahr 1 in einer neuen Zeitrechnung: Während der Marathon über die Zeit zu Deutschlands Laufspektakel Nummer eins und zu einem Flaggschiff der Hauptstadt emporstieg, lasteten auf mir selbst große Sorgen. Nachdem mein Brotgeber von Indern geschluckt wurde, konnte ich zwar zielgerichtet für einen schnellen Marathon trainieren. Zugleich hemmte das Training aber den Start in ein neues Leben. Doch 2008 sollte an der Spree Geschichte geschrieben werden. Der äthiopische Weltrekordmann Haile Gebrselassie verzichtete auf Olympia in Peking, um seine eigene Bestmarke zu brechen und den Marathonlauf in bisher unbekannte Dimensionen zu führen! In seinen Fußstapfen sollte ein anderer den Strich erstmalig in derselben Stunde mit dem Riesen sehen......
 
.:: DIE STRECKE ::.
42 Kilometer im Uhrzeigersinn. Der Start erfolgt westlich vom Brandenburger Tor in der Lunge der Millionenstadt, dem Großen Tiergarten. Auf flachen und ausladenden Asphaltchausseen und nahezu ohne Rhythmusbrechung führt die Route durch die Ortsteile Tiergarten und Moabit, dann durch Mitte und Friedrichshain nach Kreuzberg, weiter über Schöneberg und Friedenau bis nach Schmargendorf, und schließlich über Wilmersdorf und Charlottenburg wieder bis Mitte. Zurück in Tiergarten fand der Kampf nach dem Durchlauf unter der Victoria sein grandioses Finale. Neben den verschiedenen Gesichtern der Stadt werden die Wahrzeichen Siegessäule, Reichstag, Fernsehturm, Kurfürstendamm, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Gendarmenmarkt, Dom und Unter den Linden gestreift, und nicht weniger als acht Brücken überquert. Dabei steht fast ganz Berlin Spalier: Eine Million Schlachtenbummler tragen die Läufer ins Ziel. Die Schleife ist aber nicht nur stimmungsvoll, sondern mit nur 60 Höhenmetern auch äußerst schnell. In 35 Jahren wurden hier sieben Weltrekorde aufgestellt:
 
1977 - Christa Vahlensieck (Deutschland) 2:34:48
1998 - Ronaldo da Costa (Brasilien) 2:06:05 (erster Mensch über 20 km/h)
1999 - Tegla Loroupe (Kenia) 2:20:43
2001 - Naoko Takahashi (Japan) 2:19:46
2003 - Paul Tergat (Kenia) 2:04:55 (erster Mensch unter 2:05 Std.)
2007 - Haile Gebrselassie (Äthiopien) 2:04:26
und...
2008 - Haile Gebrselassie (Äthiopien) 2:03:59 (erster Mensch unter 2:04 Std.)

 
Interaktive Strecken-Skizze
Morgenpost
 
.:: DIE VORBEREITUNG ::.
Unsere Vorbereitung verlief frei nach den Kampfmustern aus Boston und dem Greif-Club in vier Phasen:
Zuallererst in sechs Wochen Grundausdauer aufbauen,
dann vier Wochen die Kraftausdauer fördern,
weitere vier Wochen die Schnelligkeit steigern,
und in den letzten beiden Wochen aktive Erholung vorm Rennen.
 
Zu den alten Trainingsstrecken am Fluß Nidda hatten wir zwei neue bekommen:
die Zufahrtswege des früheren Fliegerhorts der deutschen Luftwaffe in Frankfurt-Sossenheim, die vom Regionalpark Rhein-Main als Arboretum Main-Taunus neu erschlossen wurden, und mit den Wegen am Sulzbach von Frankfurt-Höchst bis zum Opelzoo Kronberg reichen (13 Kilometer Länge mit 240 Höhenmetern),
und eine vom Laufmagazin „Runners World“ vorgestellte Stadtrunde im Niddapark zwischen Praunheim, Ginnheim und Hausen (Länge: 6 Kilometer).
 
 
Das LAUFTAGEBUCH vom 9. Juni bis 28. September:
 
 
1. Wo. (130 km): Daß ich bei einem lockeren Lauf in der Nebensaison stürzte und mit tiefen Schrammen an den Knien davonkam, erschien wie eine Warnung. Genauso hätte ich mir das Genick brechen können! Zur Aufrichtung war das gute alte Nationalgefühl wiedergekehrt: die Fußball-EM! Die Adlerträger verloren allerdings gegen Kroatien. Ferner gab es Nachhilfe in Sachen Trainings- und Bewegungslehre. Unter Leitung des Deutschen Marathonmeister von 1993, Kurt Stenzel, lernten wir in einem Seminar am 14. Juni im Laufladen in Bad Soden Grundlagen des Energiestoffwechsels und der Trainingsmethodik, sowie Aufwärm- und Stabilisations-Übungen. Neben Video-Laufstilanalysen im Freien erklärte Kurt uns das Zusammenspiel von Muskeln, Knochen und Sehnen, und weihte uns in die Geheimnisse der Lauftechnik ein. Der kleine Kreis von fünf Teilnehmern erlaubte persönliche Fragen und Einblicke in eine Karriere, die Kurt wegen einer Kollision mit einem Krad in der Vorbereitung auf den Olympiamarathon von Atlanta 1996 als damals 33jähriger beenden mußte.
 
2. Wo. (126 km): Es folgte der erste Schnellmacher...
 
.:: DER 1. AUFBAUKAMPF ::.
 
4. SONNENWENDLAUF RUND UM DEN ALTEN FLUGPLATZ BONAMES, 18.6.08
(10 Kilometer)
Beleuchtet von Sonne und Mond
 
Nachdem Frankfurts Sonnenwendlauf letztes Jahr wegen Überschwemmungen nicht stattfinden konnte, war der Wettergott diesmal auf Versöhnung aus. Selbst in den Abendstunden strahlte die liebe Sonne aus allen Rohren. Das Gelände um den ehemaligen US-Hubschrauberlandeplatz „Maurice Rose Airfield“ war staubtrocken, und der Ausrichter „Werkstatt Frankfurt“ freute sich über 250 Akteure, darunter viele Triathleten, die sich den Speed für die Ironman-EM in drei Wochen holten.
 
Die Strecke war eben, hatte aber den Charakter eines Geländelaufs. Nach einer Schleife über die 500 Meter lange Landebahn des Flugplatzes stellten die Kuhlen und Furchen auf dem Deich und in den Auen der Nidda hohe Anforderungen - nicht nur an Herz und Lunge, sondern auch an Sehnen und Gelenke. Nach einer Autobahnunterführung und der Brücke am Eschersheimer Wehr verlief die Runde auf dem Radweg rechts der Nidda noch mal unter der Autobahn 661 hindurch, und bis zur Wende vorm Nordpark. Nach einem Treppensteg über den Kalbach führte ein in den Boden getrampelter Pfad wieder auf den Landeplatz, wo die 10-Kilometer-Läufer ihre zweite Runde begannen. Die Kurzstreckler waren hier im Ziel.
 
Den Wettkampf als Übung gedacht, hatte ich bereits die acht Kilometer zum Start laufend zurückgelegt. Es verstrich eine weitere Dreiviertelstunde bis zum Start um 19.30 Uhr. Und so hatten sich zu einem Hexenschuß und einer Knieblessur auch noch steife Muskeln und eine leichte Dehydration gesellt. Vielleicht war ich zu kühn losgestürmt, vielleicht fehlte in der zweiten Runde die Unterstützung meines Laufkumpans Jockel (J. hatte mir beim ersten Durchlauf vom angrenzenden Badeplatz Eschersheim ein hämisches „Vitus, gib Gas!“ spendiert), vielleicht waren´s die auf der Strecke befindlichen Menschen mit ihren Tieren... egal: Nach 19 Minuten für die ersten fünf Kilometer bin ich eingebrochen. 42 Minuten waren armselig für die zehn Kilometer. - Peanut, die immer zur Sonnenwende auch ihren Geburtstag feiert, hatte bis in den Abend im Büro geackert und war damit von vornherein kaputt. Immerhin erntete sie den Dank eines Mitläufers, den sie zu einer Zeit unter 55 Minuten führte.
 
Nach einer Unterhaltung mit einem Eisenmann sind wir mit Rucksack auf den Schultern noch acht Kilometer heim getrabt. Als wir in Rödelheim ankamen, schien schon der Mond.
 
 
ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter: sonnig, 25ºC, leichter Wind
 
Teilnehmer im Ziel: 239 (10 km, 5 km, NW)
10-km-Läufer im Ziel: 176 (M: 129 / W: 47)
 
Männer
1. Andreas Heimel (Taunusstein) 35:42
2. Stefan Unger (Griesheim) 36:03
3. Thorsten Winter (Oberursel) 37:12
23. Kampfläufer Vitus (Frankfurt) 42:20 (12. M40, 23. Gesamt)
 
Frauen
1. Prisca Lepper-Schwarzer (Oberursel) 43:00
2. Sibylle Rautenberg (Frankfurt) 44:25
3. Caroline Volz (Eschborn) 44:32
17. Peanut (Frankfurt) 54:42 (8. W40, 118. Gesamt)
 
Ergebnisse
Team Endzeit
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3. Wo. (131 km): Es scheint fast so, als müßte mir mit jeder Vorbereitung auf Berlin ein Zahn gezogen werden. Und da unser Staat seine Fürsorge für Ersatz eingestellt und seinen Bürgern überlassen hat, wird D´land schon bald ein Land der Zahnlosen sein. Zu allem Unheil mußte ich mir auch noch einen Zehennagel abreißen. Damit war Laufen nur unter Schmerzen möglich... Sei´s drum: Lang´ ist´s her, daß ich ein Fußballspiel so genossen habe wie das 3:2 von Deutschland gegen Türkei - das friedlichste Fußballfest der Geschichte. Mit dem Untergang des Halbmonds wechselten flugs Glaube und Nationalität - und final hatten sich alle lieb. Nur im bösen Osten gab es einige Flächenbrände... - - Und dann das: 35 Kilometer völlig allein in der Natur. Kein Telefon, kein Funk, nur eine mechanische Stoppuhr, Laufschuhe und ein gesunder Körper. Bei einem Selbstversuch auf meiner 35-Kilometer-Runde habe ich in einer Zeit von 3:08 Stunden, bei 26 Grad im Schatten, unter Verzicht auf Wasser und Wegzehrung, 3,1 Kilo verloren.
 
4. Wo. (150 km): Laufen macht frei, müde und einsam!
 
5. Wo. (170 km): Derweil Peanut nach 88 Wochenkilometern den Runners Blues hatte - „Das ist meine letzte Marathonvorbereitung. Es macht keinen Spaß mehr!“ -, wurde mein Training von mitunter heftigen Zahnschmerzen bestimmt. Hinzu kamen Anzeichen von Übertraining: Muskeln, Gelenke und Sehnen hielten, aber ein erhöhter Puls, Übelkeit und Atemnot bewirkten Unwohlsein. Zugunsten eines niedrigen Wettkampfgewichts verzichtete ich zwölf Wochen lang auf jegliche Alkoholika. Die fünfte Grundlagenwoche sah so aus:
 
Mo.: 24 km Steigerungslauf
Di.: 25 km mit 6 x 1000-m-Wiederholungen
Mi.: 30 km, davon die erste Hälfte bergauf, die zweite bergab
Do.: VM: 24 km ruhiger Dauerlauf; NM: 12 km als Lokomotive für Peanut
Fr.: Ruhetag
Sa.: 38 km in 3:15 Stunden mit 10 schnellen letzten Kilometern
So.: 17 km Wiederherstellung

 
6. Wo. (170 km): Zwei Salutionen:
1. Peanut hat ihr Tief überwunden und zieht wieder voll mit. Am Mittwoch sind wir den richtungungsweisenden Maximaltest über 15 Kilometer erstmals in 1:25 Stunden gelaufen. Damit ist ein Marathon unter vier Stunden ein realistisches Ziel.
2. Für den „Langen“: Einem der begabtesten Radsportler Deutschlands aller Zeiten, dessen Leben von den Mächtigen der DDR und BRD ruiniert wurde, und mit dem ich in den Siebzigern und Achtzigern zusammen Radrennen fuhren durfte - die Rede ist von Wolfgang Lötzsch - ist im Nachhinein ein filmisches Ehrenmal gesetzt worden: „Sportsfreund Lötzsch“. Die Lebensgeschichte kommt jetzt in ausgewählte Kinos!
 
7. Wo. (117 km):
 
.:: DER 2. AUFBAUKAMPF ::.
 
32. HAUSENER VOLKS-WALDLAUF, 27.7.08
(Halbmarathon)
Langsam, heiß und hart im Wald
 
Im südosthessischen Obertshausen hat unser erster richtiger Wettkampf stattgefunden. Ausgerechnet am bislang unbehaglichsten Tag des Jahres. Der letzte Julisonntag sollte nicht nur von einer kurzen Nacht eingeläutet, sondern mit dreißig Grad am Morgen auch heiß werden! Und es erforderte keiner Scheu vor kleinen Härten, sich zwecks Präparation in die für tausend Läufer viel zu kleine Turnhalle der TGS Hausen zu quetschen. Auch die zum Umkleideraum umfunktionierte Schule brachte keine Entzerrung. Wir zwei zogen uns im Wald um.
 
Punkt 8.30 Uhr erfolgte auf dem Sportplatz Aachener Straße der Start. Nach zwei Runden auf der Aschenbahn zweigte die Strecke in den Mühlheimer Wald ab, wo zwei Runden von je zehn Kilometer über flaches Terrain führten. Zwei Stadionrunden vollendeten den Halbmarathon. Ein stockender Auftakt, nebulöse Beschilderung, kraftraubendes Geläuf und der dampfende Wald: Schon früh war ich naß wie aus dem Wasser gezogen und ohne jede Hoffnung aufs gesteckte Ziel. Nach einem hitzigen Auftakt durfte ich die Kilometer 5 bis 15 mit einem Vertreter des SSC Hanau-Rodenbach in uhrwerksgenauen Schnitten von 4:06 Min. pro Kilometer absolvieren. In der Endphase kam uns dabei noch ein halbes Dutzend von vorne entgegen, darunter der alte Hase Behle, dem ich eine Minute abnahm. Neben einem 17. Gesamtplatz hatte mir die längere Puste auch noch einen 3. Altersklassenrang beschert. - Peanut hatte härter unter den Umständen gelitten. Die Wärme hatte sie fast erstickt. Dazu wurde sie von den schnellen 10-Kilometer-Läufern behindert, die sie ausgangs der ersten Runde überholten. Letztlich tauchte Peanut eine halbe Stunde nach mir aus dem Dunst des Waldes auf. Mit 1:27 und 1:57 Stunden waren die eigenen Ziele um je vier Minuten verfehlt.
 
Nach dem Rennen gab es ein Wiedersehen mit Altmeister Stenzel, dessen Spross Vierter über die 5000 Meter wurde. Die Ehrungen zogen sich ins Unendliche. Zweieinhalb Stunden nach meiner Zielankunft haben wir wieder mal ohne Plakette und Erinnerungsfoto das Feld geräumt. Die drei in den Rasen gerammten Holzpflöcke für die Ersten ihrer Klasse wurden ohne Kampfläufer Vitus bestiegen.
 
 

ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter:
sonnig, feuchtwarm, bis 31ºC, kaum Wind
 
Teilnehmer gemeldet:
ca. 1400 (Halbmarathon, 10 km, 5 km, 1 km, 400 m, 200 m, NW)
Teilnehmer am Start:
1042
Teilnehmer im Ziel:
924
Halbmarathonläufer im Ziel:
379 (M: 308 / W: 71)
 
Männer
1. Martin Skalsky (Mainz) 1:14:38
2. Markus Riefer (Nidderau) 1:16:39
3. Dirk Schönbeck (Maintal) 1:17:44
17. Kampfläufer Vitus (Frankfurt) 1:27:32 (3. M45, 17. Gesamt)
 
Frauen
1. Sigrid Grygosch (Heusenstamm) 1:39:12
1. Ute Steffek (Johannisberg) 1:39:34
3. Gabriele Timmermann (Rodenbach) 1:39:51
23. Peanut (Frankfurt) 1:57:30 (4. W45, 255. Gesamt)
 
Ergebnisse

Team Endzeit
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8. Wo. (152 km): Zum einen haben die mäßigen Zeiten von Obertshausen die Vorbereitung empfindlich gestört. Zum anderen wurde Peanut von der anhaltenden Dürre vollends zerrommelt. Es wird nun schwer, das einsame und oft so öde Lauftraining weitere acht Wochen Tag für Tag durchzuhalten!
 
9. Wo. (140 km): Eine Muskelverletzung, die mir bereits die Berlin-Marathons 2006 und 2007 vermasselte, und die von den „Sportmedizinern“ der BRD nie näher untersucht wurde (Merke: „Kassenpatienten“ sind in diesem System nur zahlender humanoider Schrott!), war wieder aufgerissen. Ein Unheil, das mich weit zurückwarf. Ich hatte die Entscheidung zwischen komplett aussetzen (und damit den Stoffwechsel auf Sturzflug schicken), oder den Schmerz ignorieren (und eine chronische Verletzung riskieren). Ich habe weitertrainiert - unter Diclofenac, mit niedriger Belastung und einem dumpfen, krampfartigen Schmerz im linken Oberschenkel. Wenn schon totlaufen, dann konsequent und schnell! Ferner wurde am 8. August im „Vogelnest“ von Peking die XXIX. Olympiade eröffnet. Schneller, höher und reicher in die Endzeit!
 
10. Wo. (113 km): Wer wagt, gewinnt! Beharrliches Weiterlaufen, gezielte Kraftübungen und Muskelpflege, haben mich am achten Tag wieder aufgerichtet. Das war ein kleines Wunder!
 
.:: DER 3. AUFBAUKAMPF ::.
 
21. VOLKSBANK KERWE-LAUF HÜTTENFELD, 16.8.08
(Halbmarathon)
Längs von Munitionsbunkern durch die Heide
 
Es war zum Mäusemelken: Gerade noch rechtzeitig war der linke Oberschenkel ausgeheilt, als eine Wespe in den rechten stach. So kam es, daß ich mich an jenem Sonnabendmittag mit einem dicken und schrecklich juckenden Bein zusammen mit Peanut auf eine weitere Exkursion über die Dörfer machte - zu einem Kirmesrennen zwischen Heppenheim, Viernheim und Lampertheim, wo sich Rhein und Odenwald berühren. Doch wie ohne Auto dorthin kommen? Der Veranstalter hatte uns von Hemsbach aus eine Droschke zum Festpreis klargemacht. Eine Stunde vorm Peng war der Lampertheimer Ortsteil Hüttenfeld erreicht, die Anmeldung getätigt, und die Umkleidung neben dem von gebrutzeltem Fleisch und Bier vernebelten Kirmesplatz am Bürgerhaus erledigt. Zum Start war es dann noch ein halber Kilometer über eine Landesstraße hinweg aufs offene Feld.
 
Der Start der 21,1-Kilometer-Distanz war auf 16.45 Uhr gelegt. Rund 200 Teilnehmer (die meisten mit kurpfälzer Zungenschlag) nahmen das Rennen bei Sonnenschein und schwachem Wind auf. Die Strecke war eben und verlief auf zwei identischen Runden entlang alter Bunkeranlagen durch die dichtgrüne Viernheimer Heide. In einem ständigen Wechsel ging es über geteerte und geschotterte Forstschneisen, durch Sandkuhlen, über Grasbüschel, sowie eine freie Ackerfläche, die den Läufer zum äußersten Tempo zwang. Damit war Hüttenfeld ein weiterer Kampf im Verborgenen, einer, der im Buschwerk unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfand.
 
Nach den schwierigen Vorzeichen durfte ich mit dem Verlauf hochzufrieden sein. Auf einen Blitzauftakt mit 3:41 Min. für den ersten Kilometer war es mir in der Folge gelungen, die Kilometer allein und fast sekundengenau in 4:03 Min. durchzuziehen. Über diese Konstanz hatte ich das Feld auf der zweiten Schleife aufgerollt, und als Gesamt-13. Bronze bei den Agegroupern ergattert. Der Sieger rannte knapp sechs Minuten vor mir ins Ziel. Peanut wiederum konnte ihre Halbmarathonzeit binnen drei Wochen um über zwei Minuten auf 1:55 Std. drücken und sich damit ihrem Traum „Berlin 3:59“ weiter annähern.
 
Folgende Eigentümlichkeiten verliehen Hüttenfeld einen K u l t c h a r m e:
1. Es gab keine Voranmeldung, die Meldung konnte nur vor Ort erfolgen,
2. Jeder ins Ziel Gekommene wurde - statt mit der ausgeschriebenen Medaille - mit einer kleinen Läuferskulptur geehrt,
3. Als Verpflegung wurde im Ziel nur Wasser gereicht,
4. Die Rückgabe der Nummer wurde mit einem Sponsorentrikot belohnt (solange der Vorrat reichte),
5. Das Brausen im Bürgerhaus erfolgte ohne Geschlechtertrennung,
6. Der Kuchen danach mußte „vorm Rennen reserviert“ werden. Peanut stand im Ziel vor leeren Blechen und mußte die Rückfahrt mit knurrendem Magen antreten. „Beim nächstenmal wissen sie das“, wurde ihr von der Gouvernante des süßen Gebäcks versprochen.
 
Wir hatten den Halbmarathon hinter uns, die lange Heimfahrt vor uns - und knurrende Mägen. Wir hatten nichts zu essen mitten in Deutschland!
 
 

ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter:
sonnig, 26ºC, schwacher Südwind
 
Teilnehmer am Start:
399 (Halbmarathon, 10 km, 2 km)
Teilnehmer im Ziel:
394
Halbmarathonläufer im Ziel:
185 (M: 147 / W: 38)
 
Männer
1. Martin Schneider (Wiesbaden) 1:19:18
2. Daniel Huber (Lauda-Königshofen) 1:20:02
3. Frank Ritter (Niederkirchen) 1:20:08
13. Kampfläufer Vitus (Frankfurt) 1:25:06 (PB, 3. M45, 13. Gesamt)
 
Frauen
1. Anne Zanzinger (Crailsheim) 1:26:54
1. Elke Gärtner (Wiesbaden) 1:34:53
3. Ute Gronwald (Kassel) 1:37:24
21. Peanut (Frankfurt) 1:55:13 (6. W45, 127. Gesamt)
 
Ergebnisse

Team Endzeit
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11. Wo. (160 km): Verraten und verkauft! Der Preistreiberei zu Lande folgte die Gier in der Luft: Nachdem die Bundesbahn ihre Preise gegenüber dem Vorjahr verdoppelte (Frankfurt-Berlin von 116 auf 262 Euro, die Sparpreise wurden dabei an eine bekannte Auktionsplattform verschachert), sahen sich jetzt auch die Fluggesellschaften „gezwungen, einen Kerosinzuschlag zu erheben“ (Frankfurt-New York 80 Euro). Der Sportler mußte machtlos blechen und verabschiedet sich von den fernen „Majors“. Lebt wohl, Boston, London, Berlin, Chicago und New York - Hallo Deutschland! - - Eine Woche nach dem Halben von Hüttenfeld habe ich meinen Trainingsrekord über 40 Kilometer pulverisiert: von 3:23 auf 3:08 Std., mutterseelenallein und mit sparsamer Wasseraufnahme an einer Quelle. Tags darauf stellte Kenias Wanjiru mit 2:06:32 den olympischen Marathon-Rekord auf.
 
12. Wo. (150 km): Ein Teilstück voller Schikanen jenseits des Sports. Dreiste Abzocker und Rechnungsschreiber suchten Streit. Parasiten, um die sich Profis dank ihrer Manager nicht kümmern müssen. Zudem wurden unsere Trainingsstrecken am Fluß Nidda schon im Morgengrauen durch Radler vermüllt - lächerliche Gestalten, die in gelben Warnwesten auf häßlichen Tourenrädern zum Job am Schreibtisch strampelten. Die Benzinpreise waren schuld... Dagegen knackte Peanut in dieser Woche erstmals als Läuferin die 100-Kilometer-Marke.
 
13. Wo. (116 km): Am 3. September, 9:00 a.m. Eastern Time, wurde die Online-Registrierung für den BOSTON-MARATHON 2009 geöffnet. Um 15.03 Uhr MESZ stand mein Name auf der Startliste. Peanut sah wegen den vielen Hügeln von einer Teilnahme ab.
 
.:: DER 4. AUFBAUKAMPF ::.
 
36. Int. VOLKSLAUF MÜHLHEIM, 7.9.08
(Halbmarathon)
Blitzfeldzug auf wilden Wegen - von einem berauschenden Sieg im hessischen Wald
 
Das schnelle Waldrennen von Mühlheim am Main sollte uns die letzte Kraft für Berlin bringen. Wie im Vorjahr ging es vom Stadion Dietesheim in südlicher Richtung quer durch den Unterwald über Lämmerspiel nach Obertshausen-Hausen und durch die Dietesheimer Steinrüche zurück ins Stadion von Dietesheim. Nach einem verregneten Vortag durften sich die Läufer über eine gesäuberte, fast schon herbstreine Luft freuen. Frau Sonne gab sich die Ehre, doch hielten sich die Werte im ausdauerfreundlichen Bereich.
 
Um neun gab das Stadtoberhaupt den Start frei. Traditionell verlief der Auftakt auf der kraftschluckenden Dietesheimer Aschenbahn. Erschwerend mußte sich die Spitze ausgangs des ersten Kilometers von der Innenbahn durch Überrundete knüppeln, um darauf in den Wald entschwinden zu können. Im Nu war das Feld auseinandergeflogen. Der gleiche Leistungsstand hatte mich am vierten Kilometer mit dem geschmeidig und kraftvoll laufenden Frankfurter Behle vereint. Im Vierer-Tempo legten wir zusammen den vierten bis achten Kilometer zurück - bis Behle plötzlich nicht mehr dran war. Den Rest (13 Kilometer) durfte ich wieder mal allein bestreiten. Über feuchtes, wackeliges Geläuf, das von drehenden Winden zusätzlich erschwert wurde, war es mir gelungen, keinen Kilometer langsamer als 4:08 Min. zurückzulegen. Das Ziel „Halbmarathon in 1:23 Std.“ war verfehlt, aber mit dem 13. Platz unter 391 Ankommern und einem Sieg bei den Masters dennoch ein schöner Erfolg errungen. Hätte mir noch vor Wochen jemand gesagt, irgendwann werde ich Altmeister Behle die Hacken zeigen - und obendrein drei Minuten abnehmen! -, hätte ich ihn als wirr erklärt (wie es mancher von mir nicht Wiedererkannter mit mir tat). Dominiert wurde der Lauf vom für den SSC Hanau-Rodenbach startenden Schönbeck, der alle zwei Wochen Halbmarathons rennt und gewinnt. - Partnerin Peanut schlug sich ganz hervorragend. Nach meiner Vorgabe von 1:54 Std. (besser: 1:53), gelang ihr gegenüber Hüttenfeld eine Steigerung von über zwei Minuten. 1:52:59 Std. bedeuteten nicht nur persönlichen Rekord, sondern öffneten ihr Türen zu einer Marathonzeit von 3:58 Stunden! Grund genug für ein Freudentänzchen im Ziel.
 
Damit war die letzte Schlacht auf dem Weg nach Berlin geschlagen. Mühlheim erfüllte alle Erwartungen. Nur das Treppchen blieb mir erneut verwehrt. „Ab 13 Uhr, beginnend mit den Unterdistanzen“, sollten die Preise ausgegeben werden - frühestens zweieinhalb Stunden nach meinem Zieldurchlauf also. Nach einem Zuckerwasser vom flügelverleihenden Geldgeber und dem Besuch der wespenbelagerten Kuchentheke haben wir den Abzug angetreten. Die Turngemeinde durfte sich über ein neues Teilnehmerhoch von 840 freuen. Damit festigte der seit den frühen Siebzigern bestehende Halbmarathon seinen Ruf, einer der bedeutendsten seiner Art im Lande zu sein.
 
 

ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter: heiter, 18ºC, drehender, teils böiger Südwind
 
Teilnehmer am Start: 840
Teilnehmer im Ziel: 800 (HM, 10 km, 5 km, 1 km, 600 m, NW)
Halbmarathonläufer im Ziel: 391 (M: 302 / W: 89)
 
Männer
1. Dirk Schönbeck (Maintal) 1:14:51
2. Christian Frank (Wächtersbach) 1:14:56
3. Björn Kuttich (Offenbach) 1:15:05
13. Kampfläufer Vitus (Frankfurt) 1:24:56 (PB, 1. M45, 13. Gesamt)
 
Frauen
1. Ute Kleber-Schad (Obertshausen) 1:31:06
2. Petra Seibert (Frankfurt) 1:33:22
3. Renate Henrich (Offenbach) 1:36:02
24. Peanut (Frankfurt) 1:52:59 (PB, 6. W45, 240. Gesamt)
 
Ergebnisse
Team Endzeit
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14. Wo. (160 km): Mit Mühlheim hatte ich mich in einen Rausch gesteigert............ Den Trainingslauf über 35 Kilometer absolvierte ich bei gefährlichem Grippewetter mit empfindlicher Kühle und zeitweise peitschendem Regen unter einem gemausten Müllsack. 35 Kilometer in 2:54 Stunden. Wozu ein öffentlicher Mülleimer gut sein kann...
 
15. Wo. (111 km): Die Grundlagen (Ausdauer) waren schon lange gelegt, Vorbereitungsphase I (Kraft) und Vorbereitungsphase II (Schnelligkeit) ausgeführt. Vierzehn Wochen lief für uns alles optimal. Doch ausgerechnet zwei Wochen vorm Marathon lag Peanut mit Kratzen und Schmerzen in den Atemwegen im Bett, und mußte um ihren Start zittern!
 
16. Wo. (39 + 42,195 km = Gesamt 2177 km): Dem Himmel sei Dank, kam P. gerade noch rechtzeitig wieder auf die Beine. So konnten wir gesund, voller Energie und Zuversicht nach Berlin fahren. Vier Monate lang hatte ich bis zu vier Stunden täglich Ausdauer sowie Schnelligkeit trainiert und dabei knapp 2200 Kilometer zurückgelegt, davon 1631 in den klassischen zwölf Vorbereitungswochen. Das bedeutete jeden Tag einen Halbmarathon die Nidda rauf und wieder runter! Peanut machte mit fünf Wocheneinheiten 1308 Kilometer, von denen 1000 Kilometer im letzten Vierteljahr lagen. Mit dem Ritual der dreitägigen Saltin-Diät war alles für neue Bestzeiten getan.
 
.:: DAS RENNEN ::.
 
35. real,- BERLIN-MARATHON, 28. September 2008
Donnerstag, 25. September
 
Vorwärts! Vorwärts nach Berlin! Wohlweislich früh sind wir in den Osten gefahren. Donnerstagnachmittag hatten wir uns durch den Großstadtdschungel nach Schöneberg durchgekämpft. Eine Woche lang durften wir nun in einem Jugendstilappartement der Goldenen Zwanziger mit knarrenden Dielen und Stuck an der Decke logieren. Die Bleibe stand wenige Straßen vom Rathaus Schöneberg und dem Streckenkilometer 23,5 entfernt. Dieser Punkt war zugleich die einzige Nähe zum Marathon. Denn nach vier Stunden Taschengeschleppe hatte ich mich vom Läufer in einen Sherpa verwandelt. Und dann stand uns auch noch der weite Weg in die Siemensstadt bevor, wo sich im Kabelwerk die Startnummernausgabe mit der Marathonmesse diesmal befand. (Offiziell erfolgte der Umzug in die Randlage ganz im Nordwesten wegen Terminkollisionen am alten Standort am Funkturm. Gegeizt wurde auch am Starterbeutel: drei Produktproben Mineralgetränk, Muskeleöl und Blasenpflaster - mehr kam 2008 nicht in die Tüte!) Nach Reklamation meiner Meldezeit (mit Erfolg: Ich wurde in den Startblock hinter der Elite befördert), waren abends um sieben die Startnummern gesichert, und die Pasta-Party sowie die Stände von Adidas, Bursche, Interair, Oberelbe-Marathon und SCC Running im Eiltempo abgeklappert. Zurück in der Wohnung ließen wir uns um zehn Uhr einfach nach hinten umfallen. Schlafen! Nur schlafen!
 
Freitag, 26. September
 
Nach dem Reistetag fühlte ich mich als hätte ein Bär auf mir geknackt. Heute konnte es nur um Wiederherstellung gehen: durch einen lockernden Trab im Park, eine gute Massage und ein kräftiges Abendessen. Rein zufällig hatte Peanut ein Kosmetikstudio entdeckt, das mich 45 Stunden vorm Start von zwei Hühneraugen befreite. Blümchen an die kleine Perserin vom „Kosmetikstudio Yaas“. Ohne diesen Eingriff wäre Berlin für mich zur Hölle geworden! Übermorgen ging´s zur Sache!
 
Sonnabend, 27. September
 
Der Tag vorm Marathon muß abgeschafft werden. Jeder, der schon mal monatelang hart auf etwas hingearbeitet hat, weiß was gemeint ist. Jeder Versuch einer Ablenkung, Zerstreuung oder Verdrängung ist zum Scheitern verurteilt. Die Gedanken ans Rennen sind äußerst präsent, besonders wenn sich der Tag dem Ende neigt. Ab 22 Uhr habe ich um Schlaf gerungen, eine halbe Stunde vor Mitternacht waren die Sinne wieder glockenwach. Seltsame Geräusche hatten mich hochgeschreckt und mir die Rückkehr ins Reich der Träume verwehrt. Was einem da so durch den Kopf geht... Sich eine warme Milch reinschütten?... Ein Bier?... Barbiturate?... Übernächtigt starten - mit der Option einer Aufgabe, um eine Woche später woanders anzutreten?... Oder gar Startverzicht?... Bis zur Einsicht, daß der innere Druck vor jedem anderen Marathon genauso wäre! Stunde um Stunde verrann, die Nacht verging... und der Morgen dämmerte herauf... Kein Schlaf bis zur Quadriga!
Olympiastadion (© Vitus)
Sonntag, 28. September
 
Als ich nach einem Nickerchen von neunzig Minuten am Morgen des achtundzwanzigsten September erwachte, ahnte ich nicht, daß sich in den nächsten Stunden mein Leben grundlegend verändern wird. Heute war
BERLIN-MARATHON! Neben einem faden Geschmack in den Augen stach beim Aufstehen noch der rechte Unterschenkel. Berlin schlummerte noch, als ich mich zu einem Trab um die Häuser machte. Danach fühlte ich mich etwas besser. Nach der Lagebesprechung sind wir mit der S-Bahn zur Haltestelle „Unter den Linden“ gefahren, um 8.45 Uhr waren die Kleidersäcke eingelagert, und dann blieb noch eine Viertelstunde für den weiten Weg durch den Tiergarten zum Start, eine letzte Erleichterung, die Anrufung des Geistes von Boston durch einen Trunk „Gatorade“, und das hartnäckige Vorrücken zu den Startlöchern. Durch dorniges Gebüsch und über Laub voller Exkremente hatte ich mich um 8.56 Uhr in den ersten Sturm der Sub-2:20-Athleten geschmuggelt. Vier Minuten vor Rennbeginn! Ich sage nur: schön angeschwitzt und mit Adrenalin bis unters Dach. Peanut landete im Tumult in letzter Sekunde im E-Block für Zeitziele bis 3:35 Stunden. Sodaß wir den Kampf zur selben Minute - in der ersten von drei Kolonnen - aufnehmen konnten. Berlin 2008 sollte ein Himmelfahrtskommando in vier Kapiteln werden:
 
Kapitel I: Von Kampfeswille beseelt
 
Mit den Herbstheiligen als Verbündeten hob sich bei strahlender Sonne, kühlen Temperaturen und leichtem Wind um 9 Uhr der Vorhang zum „jroßen Marathon“! Tief Einatmen, Blick nach vorn, START und ab! Nach wenigen Sekunden hatte ich die Zeitmaschine unter den Augen des regierenden Bürgermeisters Wowereit und des deutschen Nationaltrainers Löw überlaufen. Ab sofort tickte der Zeiger. In meinem Nacken 40
 000 Profis und Amateure aus 107 Nationen des Erdballs. Berlin ist der drittgrößte und internationalste Marathon der Welt, jeder Zweite ist ein Ausländer! Vom Tiergarten aus schob sich die gigantische Masse westwärts nach Charlottenburg. Nach einem Kilometer wurde die Siegessäule mit der im Sonnenglanz schwebenden „Gold-Else“ Viktoria passiert, und am „Knie“ von Moabit erfolgte der Schwenk von der breiten Chaussee nach Norden über die Marchbrücke und den Landwehrkanal. Mit Wut im Bauch war ich angelaufen, und schon nach fünf Kilometern brannten die Schenkel etwas! Das Kittchen und der lichtmoderne Hauptbahnhof blieben links zurück, das Regierungsviertel mit der Glaskuppel des Reichstags rechts, und der Ortsteil Mitte war erreicht. Gleichbedeutend mit dem ersten Stimmungshöhepunkt der Strecke: Am Ende der abfallenden Reinhardtstraße erstrahlte das Revuetheater Friedrichstadt-Palast mit einem unglaublichen Menschenmeer zu allen Seiten. Es soll wieder ein Milliönchen gewesen sein. An dieser Stelle entschied ich, defensiver zu laufen.
 
Kapitel II: Über sieben Brücken mußt du gehn
 
Auf der Tor- und Mollstraße lag der Kilometer 10, und mit knapp über 40 Minuten lag ich hervorragend im Rennen. Es lief auch wieder besser. Das erste Viertel war überstanden und der Hauptstadt-Marathon beschritt neues Territorium: Erstmals führte der Kurs deutlich weiter in die „Platte“ von Ost-Berlin hinein, bis zum Platz der Vereinten Nationen, wo ein Schwenk zum gutbesuchten Kreisel des Strausberger Platzes erfolgte. Nach dem Kreuzen der ehemaligen Paradestraße der DDR folgte die nächste Neuigkeit durch eine diskrete Erhöhung über die Michaelbrücke hinweg. Ein Zuschauer berlinerte „Det is die Spree.“ Karat sangen einst von sieben Brücken und sieben dunklen Jahren. Es war die siebente Brücke... Südlich von ihr war Kreuzberg erreicht. Vorbei an Freigeistern ging es über den Moritzplatz und das Kottbusser Tor nach Neukölln mit Kilometer 17 und der Hasenheide, wo in mystischer Vorzeit neben Turnen auch volkstümliches Laufen betrieben wurde. Doch dafür hatte ich keinen Sinn. Denn die Erinnerungen ans Vorjahr wurden wach: Schlaflosigkeit, Krämpfe, totaler Untergang... Läufer um Läufer zog jetzt an mir vorbei. Hätte ich doch auf Nummer sicher gehen und mich einfach an den Tempomacher für „2:59“ kleben sollen - um so zumindest die begehrte Zeit abzusichern? So lief ich mein eigenes Rennen, stur nach den selbstgestoppten Kilometern. Und die lagen mit 4:05 bis 4:10 Minuten weit unter dem, was Muskeln und Knochen je hergegeben hatten. Die Selbstzweifel waren total!
 
Kapitel III: Die unumkehrbare Überschreitung des Rubikon
 
Es glich fast schon einer Zielankunft unterm Halbmarathon-Banner auf der Goebenstraße, das ich nach wahnsinnigen 1:26 Stunden erreichte. Wenigstens bis Schöneberg hatte die Kraft gereicht. In der Martin-Luther-Straße war das Rathaus Schöneberg erreicht. Hier, wo John F. Kennedy 1963 kurz vor seiner Ermordung prophezeite: „Entweder wir kämpfen miteinander für den Frieden, oder wir werden miteinander in Flammen untergehen!“ Heute war das der Leitsatz für die kommenden Kilometer. Es gab kein Zurück mehr! Doch der Innsbrucker Platz vor Friedenau weckte unschöne Erinnerungen. Dort hatte Berlin 2007 nach einem Bordsteincrash für mich eine dramatische Wendung genommen. Im lichter werdenden Feld der Internationalen erblickte ich einen im weißen Trikot mit SCC-Emblem - einen auf heimischem Gefilde mit dem Ziel fest vor Augen: die erste echte Orientierung, der Wink für die Moral überhaupt! Auf der Kante zwischen Wilmersdorf und Zehlendorf liefen wir ins donnernde Schlaglicht Platz am Wilder Eber hinein... als Tandem wieder hinaus... und weiter unter Ausnutzung des Windschattens über Berlins „Heartbreak Hill“ Rheinbabenstraße... über das Schmargendorfer Roseneck...
 
Kapitel IV: Leiter ins Licht
 
... und weiter bis zum Kilometer 30 vor den beschaulichen alten Reihenhäusern des Hohenzollerndamms. Von hier an trug mich eine unsichtbare, geheimnisvolle Macht. Das war nicht mehr das Ich, sondern etwas Überwirkliches, was meine Arme und Beine da nach vorn bewegte. Statt wie in einundzwanzig Marathons zuvor spätestens an diesem Punkt einzubrechen, begann ich nun das Tempo zu steigern und das Feld von hinten aufzurollen! Die Rede ist hier vom gefürchteten Kilometer 32, von der Stelle, an der ein Marathon erst beginnt. Myriaden von Menschen auf dem Kurfürstendamm und dem Tauentzien halfen mir aus der langen Nacht und bauten mir eine Leiter ins Licht. Vorbei an der Gedächtniskirche, dem Nobelkaufhaus „KaDeWe“, über die rosarote „Nolle“, und die neue Mitte um den Postdamer Platz, legte ich vier zackige Kilometer auf den Asphalt - bis mir drei Kilometer vorm Strich fast der Sprit ausging. Zuhilfe kam mir nun, daß die Strecke diesmal einen Bogen um den langen kahlen Hügel über die Leipziger Straße machte, und ab Kilometer 40 über den winkeligen aber windgeschützten Gendarmenmarkt führte. Nur zwei Kilometer vom Ziel getrennt, spielten sich jede Menge sportliche Dramen ab. Manche mußten eine Pause einlegen und gaben eine schon sicher geglaubte Zeit unter drei Stunden noch aus den Händen. Monatelange Entbehrungen und weit über tausend Kilometer hatten diese tragischen Geschöpfe hinter sich - um zum Ende hin von einer Ohnmacht besiegt zu werden. Eine letzte Biegung nach links, und hinter der Skulptur des „Alten Fritz“ entrollte sich die Allee Unter den Linden mit dem Brandenburger Tor am Horizont. Obwohl ich noch Kraft und Frische hatte, mußte ich an die Worte eines Freundes denken: „Marathon ist nach 42,195 km zu Ende!“ Erst unter der Siegesgöttin war ich mir sicher: Berlin 2008 wird mein erster Marathon unter der magischen Marke. Noch vierhundert Meter... vorbei an der Zieltribüne - und dann stand es da: das Tor zum Paradies. Das Zifferblatt zeigte 2:55:19 an.
Sechsundvierzig Jahre mußte ich für dieses Gefühl werden, lange zehn Läuferjahre durchstehen. Nach einundzwanzigmaligem Scheitern war die bereits ein für alle mal abgeschriebene Mauer gefallen. 2:55:19 Stunden waren bis ins Jahr 1918 noch Weltrekord... Damit gelang es mir auch, selbst die kühnsten Theorien, wonach ein Marathon unter drei Stunden ohne 10-Kilometer-Zeit deutlich unter 40 Minuten unmöglich ist, noch einmal zu übertreffen. Ich war über die „10“ nie schneller als 40 Minuten! Geist und Wille haben alle Gesetze der Zeit gebrochen. Aber ich konnte nicht weinen. Auch zu einem Veitstänzchen konnte mich der Triumph nicht hinreißen. Ich war 882. unter siebenunddreißigtausend Marathonläufern. Im Ziel kam es zu einem Treffen mit dem Londoner Läufer Day, mit dem ich einige Kilometer im Schicksalsverbund gegen den Wind kämpfte, und der ebenfalls eine schlaflose Nacht hinter sich hatte. Eine verwirrte Helferin steckte mir statt einem Verpflegungsbeutel eine Helfertüte mit gelbem Handtuch, aufgeschraubter Wasserpulle und Salamischrippe zu; eine Berliner Pilsbrauerei ließ die ersten Frischgezapften seit zwölf Wochen springen; und die kräftigen Händen eines Physiotherapeuten lockerten meine Muskeln und Sehnen. Damit hatte die Vorbereitung auf den fünf Wochen später steigenden NEW-YORK-MARATHON begonnen.
 
Nichts war es dagegen mit einem hellen Schein für mein Mädel. Peanut hatte gut begonnen. Nach 1:58 Std. war sie am Halbmarathon-Punkt, und bis über den 30. Kilometer lag sie in Reichweite zur erträumten „3:59“. Doch sieben Kilometer vorm ZIEL ist ihr die Kraft ausgegangen. Aber nicht plötzlich, sondern nach und nach, wie in Zeitlupe. Die Erkältung und der Husten mit Schwächeanfällen zwei Wochen zuvor haben noch im Körper gesteckt. Dazu kam eine unruhige Nacht, woran ich nicht so ganz unschuldig war. Peanut war nicht auf dem Posten, und in der Endphase konnte sie die Geschwindigkeit einfach nicht mehr aufrechthalten. Bei keinem Marathon hat sie sich so ausgepumpt und schlecht gefühlt. Am Ende blieben ihr die Sterne um neun Minuten verwehrt. Aber das Leben muß ja weitergehen. Und Peanut ist sich sicher, daß sie die Vier-Stunden-Marke unterbieten wird. Sie wird sie knacken!
 
Sieger gab es auch. Der Äthiopier marschierte vorneweg. Wenige Minuten nach elf Uhr hatte Haile Gebrselassie seinen Hattrick in Berlin perfekt gemacht und war mit schwarz-gelbem Trikot und empirischem Laufstil als erster Mensch unter die 2:04-Stunden-Marke gestürmt. WELTREKORD in 2:03:59 Std! Versüßt wurde die übermenschliche Zeit dem 1,65 Meter kleinen und rund 55 Kilo leichten Mann von je 50
 000 Euro für Sieg und Leistung sowie einer Antrittsgage von wahrscheinlich 250 000 Euro. Es dürfte sicher sein, daß der Unbesiegbare mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht nach Addis Abeba zurückkehrt. Kenianer und Äthiopier füllten die ersten Sechs auf. Europas Ehre wurde durch einen Hallenser gerettet. Falk Cierpinski, Sohn des Olympiasiegers aus der DDR, eroberte als Neunter in 2:13:30 Std. seit Ewigkeiten einen Rang unter den besten Zehn bei einem großen Marathonlauf für Deutschland. Bei den Frauen setzte Irina Mikitenko nach einem zweiten Platz in Berlin 2007 und dem Sieg in London 2008 ihren dritten Paukenschlag: strahlender Triumph in Berlin 2008 mit Deutschem Rekord von 2:19:19 Stunden durch die Hessin mit kasachischen Wurzeln. „Miki“ wie auch „Gaba“ waren mit 36 und 35 Jahren locker ein Jahrzehnt jünger als ich.
Der Kampf in einer BILDERTAFEL... anklicken............
FAZIT
 
Nach zwei Modifzierungen in Friedrichshain und Mitte ist die Strecke etwas profilierter, allerdings auch erquickender geworden. Dank seiner Top-10-Windhunde hat Berlin nun wieder den statistisch schnellsten Kurs auf Erden. Im Verbund mit der nach wie vor einzigartigen Organisation wurde Berlin von der Straßenlauforganisation AIMS der Titel MARATHON DES JAHRZEHNTS verliehen. Wirkung: Fragwürdig blieb der sportliche Stellenwert. Spannung und Dramatik wie anderswo sind hier nicht zu erwarten. Spätestens seit der Haile-Ära (ab 2006) dreht sich alles um die beiden Superstars bei Frauen und Männern, die mit Ansage unangefochten von Sieg zu Sieg eilen. Dazu tat das „BMW“ im Titel echt weh. Aber prachtvolle Bilder sind immer garantiert. Wenn nicht vom Kampfverlauf, dann wenigstens von der Stadt. Für die Materialinteressierten: Frau lief den Schuh Saucony ProGrid Guide, Mann Adidas adiZero CS.
KULTURLEBEN
 
Die Abschlußzeremonie im Postbahnhof am Ostbahnhof haben wir geschwänzt. Wir wollten in die Schöneberger Eckkneipe „Willi Mangler“ (wo die Molle noch volksnahe 90 Pfennige kostet), haben aber keinen Platz gekriegt... und sind in einer Rotlichtbar in der Dominicusstraße gelandet. Tags darauf haben wir jedoch beim „Mangler“ vier Biere mit feudaler Bockwurst für 7,10 Piepen vertilgt. Und das mitten im alten Westberlin 2008!
 
Montag bis Donnerstag, 29. September bis 2. Oktober
 
Die acht spannenden Tage in der Hauptstadt neigten sich dem Ende. Am zweiten Oktober hieß es Abschied nehmen. Das kulturelle Schlaglicht setzte eine Exkursion auf Fahrrädern über die Strecke des Olympischen Marathonlaufs von 1936. Bei Regen und Nässe führte unsere Route vom riesigen Olympiastadion über das Aufmarschgelände Maifeld in Richtung des Bahnhofs Pichelsberg hinab zur Havelchaussee. Hier dann am Ufer des aufgewühlten Havelsees entlang, über den gefürchteten „Kilometerberg“, um nach zehn Kilometern durch den Grunewald die Avus-Südschleife mit dem Wannsee zu erreichen. Von dort ging es auf dem Kronprinzessinnenweg neben der Avus wiederum knapp zehn Kilometer bis zur Nordkurve der Avusbahn, wo sich neben der Wendemarke des Marathonlaufs auch die Deutschlandhalle, das Radstadion und Start und Ziel des 100-Kilometer-Straßenrennens befanden. Kuppiertes Gelände, die quälenden, unendlichen sechzehn Kilometer auf dem schattenlosen Zement der Avus, dazu sengende Sonnenstrahlen: Gemessen am Olympischen Kampf von 1936 schien 2008 eine Erholung. Begonnen hatte die Exkursion mit einem Rundgang über das 120 Hektar große Reichssportfeld im Westen der Hauptstadt. Neben dem Olympiastadion mit der Olympiaglocke und dem Maifeld führte unser Weg im Uhrzeigersinne vom Schwimmstadion über das Hockeystadion, den Reiterplatz und die Dietrich-Eckart-Freilichtbühne auf den 75 Meter hohen Glockenturm. Ferner haben wir die Leitstelle des SCC Sport-Club Charlottenburg in der Glockenturmstraße besucht, wo alle Fäden zusammenliefen.
 
Dankesworte
Marathona Peanut
Das Schöneberger Pedikürefrollein Yaas
Unser Gastgeber in der Reuter-Straße
Das längste Straßenfest von Deutschland, Danke Berlin!
 
 

Kampfläufer Vitus, 8. Oktober 2008
 
.:: ZAHLEN UND ZEITEN ::.
Wetter: sonnig, 14 bis 18ºC, schwacher Wind aus West, 70 bis 80 % Luftfeuchtigkeit
Zuschauer: ca. 1
 000 000
 
Starterzahl:
48
 550 (Läufer, Sportwanderer, Handradfaher, Rollstuhlfahrer, Kufenroller)
 
Marathonläufer
Gemeldet:
40
 827
Am Start:
36
 841
Im Ziel: 35
 801
 
Männer
1. Haile Gebrselassie (Äthiopien) 2:03:59 (
WR)
2. James Kwambai (Kenia) 2:05:36
3. Charles Kamathi (Kenia) 2:07:48
4. Mariko Kipchumba (Kenia) 2:09:03
5. Mesfin Ademasu (Äthiopien) 2:12:02
6. Joseph Ngolepus (Kenia) 2:12:07
 
Frauen
1. Irina Mikitenko (Deutschland) 2:19:19 (NR)
2. Askale Tafa Magarsa (Äthiopien) 2:21:31
3. Helena Kirop (Kenia) 2:25:01
4. Rose Cheruiyot (Kenia) 2:26:25
5. Gulnara Vigowskaya (Rußland) 2:30:03
6. Shuru Deriba (Äthiopien) 2:31:20
 
Kampfläufer Vitus
Startnummer:
30223
Nation: Deutschland
Zeit: 2:55:17 (PB)
Gesamtplatz: 882 von 36
 841
Platz: 855 von 28
 340 bei den Männern
Platz: 108 von 5120 in Klasse M45
Zwischenzeiten
05 km: 0:19:53
10 km: 0:40:20
15 km: 1:01:01
20 km: 1:21:58
25 km: 1:42:53
30 km: 2:03:44
35 km: 2:24:52
40 km: 2:46:02
Halb 1: 1:26:34
Halb 2: 1:28:42
Geschwindigkeit: 14,44 km/h
Zeit pro km: 4:09 min
 
Peanut
Startnummer:
F8269
Nation: Deutschland
Zeit: 4:09:08 (PB)
Gesamtplatz: 19
 914 von 36 841
Platz: 2505 von 7406 bei den Frauen
Platz: 420 von 1344 in Klasse W45
Zwischenzeiten
05 km: 0:27:27
10 km: 0:55:23
15 km: 1:23:23
20 km: 1:52:03
25 km: 2:21:37
30 km: 2:51:30
35 km: 3:22:31
40 km: 3:54:56
Halb 1: 1:58:26
Halb 2: 2:10:42
Geschwindigkeit: 10,16 km/h
Zeit pro km: 5:54 min
 
Die traurigen Höhepunkte
Von 36
 841 Startern gaben 1058 wegen Erschöpfung oder Verletzung auf. Ein junger Ausländer mußte nach einem Zusammenbruch am 5. Kilometer wiederbelebt werden.
 
Ergebnisse

Championchip
Bilder
Berliner Morgenpost