7. DRESDEN-MARATHON, 23. Oktober 2005
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AUFBAUKAMPF
Bensheim-Halbmarathon, 25.9.05
STRECKE ¤ VORBEREITUNG ¤ MARATHON ¤ STATISTIK ¤ BILDER
Denn meine Liebe heißt Dresden
 
 
Die Trägheit, Lust und Völlerei des Sommers hatten mich in ein tiefes Loch gestürzt. Meine Geschwindigkeit war auf die eines Spaziergängers abgefallen. Wöchentlich drei Kästen Bier und Apfelwein hatten zu angeschlagenen Organen und Herzstechen geführt. Dazu stichelte mein Mädel über meine „Kötze“ (Wampe). Um es kurz zu machen: Ich hatte nichts mehr drauf!... Ab August wehte ein anderer Wind durch den Trott: hartes Marathon-Training. Ansporn war für mich immer das Unterbieten der Drei-Stunden-Marke. Weil man in Frankfurt Ende Oktober immer mit Sturmtagen rechnen muß, mied ich erstmals seit 1999 den Klassiker am Wohnort und hoffte auf die Barocke an der Elbe, die Stadt des Zwingers, der Eierschecke und der SG Dynamo. Da gehörte ich auch hin: Dresden ist die Heimat! Mit von der Partie war meine durch jahrelange Eskortdienste inspirierte Freundin. Peanut, die 42 Jahre jeden Sport verweigerte, war im Juni für ihren Brotgeber beim J.P.-MORGAN-LAUF durch Frankfurt angetreten, und hatte dort erstmals Rennluft geatmet. Beim größten Firmenlauf der Welt hatten sich knapp sechzigtausend Teilnehmer auf einer 5,6-Kilometer-Runde durch die Geldstadt am Main gequetscht. Peanut hatte das ganze Drumherum jedenfalls gefallen. Sie ist bei der Stange geblieben. Der DRESDEN-HALBMARATHON sollte ihr nächster Schritt zum noch größeren Abenteuer werden. Einmal Marathon...
 
.:: DIE STRECKE ::.
Der Kurs an der Elbe bestand aus zwei Runden. Start und Ziel lagen beim Haus der Presse, dem Sitz von Morgenpost und Sächsischer Zeitung in der Ostra-Allee. Von der Altstadt ging es über die Elbe erst nach Norden in die Neustadt. Am „Goldenen Reiter“ erfolgte ein Schwenk auf die Augustusbrücke, die mit Blick auf die Schmuckstücke von „Elbflorenz“ zurück in die Altstadt führte. Vom Schloßplatz ging es in die Elbauen flußauf in die Johannstadt, und in südlicher Richtung durch Striesen zum Großen Garten. Nach einer Runde durch das grüne Herz der Stadt schlängelte sich die Strecke vorbei an der Gläsernen Manufaktur und wieder durch Striesen zur Carolabrücke. Erneut wurde die Elbe überschritten. Die Läufer erreichten den „Bogenschützen“ und gelangten über das Königsufer zum Japanischen Palais. Über die Augustusbrücke zurück in der Altstadt, waren die Läufer der Halbdistanz nun nah am Ziel. Die Langstreckler begannen ihre zweite Runde, die - mit einem Abzweig nach Blasewitz - eins mit der ersten Runde war. Die Strecke führte über verschiedene Oberflächen, hatte aber kaum Höhenmeter, und ließ ein hohes Tempo zu. Der Rekord von Dirk Nürnberger stand bei 2:18:36 Stunden.
 
.:: DIE VORBEREITUNG ::.
Als direkte Vorbereitung hatten wir unterschiedliche Zwölf-Wochen-Pläne. Während Peanut sich mit dem kostenlosen Running-Trainer von My Asics für den Halbmarathon in Schwung brachte, durfte ich erneut das Programm des Greif-Clubs nutzen. „Du kannst den Joker vom Frühjahr ohne Probleme noch einmal verwenden“, hatte Peter mir geschrieben. Die Trainingsstrecken verliefen am Ufer des Flußes Nidda. Von Dortelweil im Nordosten ging es auf dem Nidda-Uferweg und im Frankfurter Grüngürtel immer am Wasser lang durch die Quellenstadt Vilbel und die Frankfurter Viertel Harheim, Berkersheim, Bonames, Eschersheim, Heddernheim, Ginnheim, Praunheim, Hausen, Rödelheim und Nied bis zur Vereinigung mit dem Main in Höchst ganz im Südwesten. Eine Pendelstrecke von Rödelheim nach Dortelweil und wieder zurück ergab vierzig Flußkilometer.
An der Nidda (© Vitus)
In aller Kürze das Wichtigste vom 1. August bis 23. Oktober:
 
 
1. Wo. (82 km): Die Geschichte von „Dresdensia“ begann mit einer Hiobsbotschaft: Mein Sparringspartner Jockel war von einer heimtückischen Krankheit befallen worden. An Laufen war für ihn auf lange Sicht nicht zu denken. Ich mußte die traditionellen langen Läufe über 30 Kilometer also dieses Mal allein durchziehen. Schon bevor alles richtig angefangen hatte, fühlte ich mich ausgelaugt und verbraucht. Mehr noch im Geiste als körperlich. Noch schlimmer erwischte es Peanut, die sich mit einer roten, dick geschwollenen Achillessehne herumquälte. Peanut war schon nach der ersten Woche völlig entmutigt und am Ende.
 
2. Wo. (86 km): Ein unachtsamer Tritt barfuß in eine Glühlampe hätte für mich schon den Knockout bedeuten können. Irgendein hin höherer Schutzengel stand mir aber zur Seite. Einzig aufbauend waren bislang die für den Hochsommer niedrigen Temperaturen um zwanzig Grad. Auf meiner 35-Kilometer-Runde wurde ich ein Stück lang vom Übungsleiter des TSV Berkersheim begleitet. Der bot mir die Teilnahme in seiner Trainingsgruppe - vor allem auf der Bahn der Sport-Uni in Ginnheim - an: „Wir bringen dich nach vorn!“ - Die neuen Marathon-Weltmeister hießen Paula Radcliffe und Jaouad Gharib.
 
3. Wo. (100 km): Etwas kam in meine Welt - und hinterließ verbrannte Erde in der Seele. Überstimulation und tiefer Fall, Aufbau und Zerstörung: zuviel davon. Der einzige Fluchtpunkt war das Laufen in der Natur. Doch das Schicksal meines Trainingskameraden verfolgte mich auf Schritt und Tritt. Ein blutiger Sonntag über 40 Kilometer mit schwerem Kopf, Durchfall und totalem Krieg im Inneren, schraubte die Wochensumme in den dreistelligen Bereich.
 
4. Wo. (107 km): ... Und dann war Dunkelheit. Keine Heul-Suse, nein, harte Fieber-Schauer legten mich flach. Alles zerstört - - Ende. Aus. - - Am Sonntag dann aber wieder streichelnde Sonne, milde Wärme und vierzig Kilometer am Stück. Nach Schwierigkeiten mit dem Brustgurt und entzündeten Rippen verzichtete ich ab sofort auf einen Herzfrequenzmesser. Peanuts Sehnenschmerzen klangen ab, doch von jetzt an stagnierte ihre Leistung.
 
5. Wo. (70 km): Zwei Monate vor Dresden kehrte der Sommer zurück. Lähmendes Wetter, brodelndes Blut, innerliche Verzweiflung, eine in Scherben gefallene dreizehnjährige Partnerschaft, zwei verdrogte Konzertnächte, zuviel Alkohol, dazu Gewichtsprobleme: alles zusammen! Ich war in Teufels Küche! Die Marathonvorbereitung? Nicht mehr als ein Alibi angesichts dieses Zustands. Der Herausstecher war ein 15-Kilometer-Lauf, so schnell ich konnte, in 66 Minuten. Doch am Ende stand ein Abschnitt ohne Sieger - und mit lächerlich wenig Kilometern.
 
6. Wo. (121 km): Noch so eine schlampige Etappe. Wieder eine Eskapade im Untergrund, zwei Drogenaffären, und ein am Boden liegendes Nervenkostüm. Derweil sich Ex-Radstar Marcel Wüst bei seinem Marathondebüt in Köln nach 4:31 Stunden über die Linie schleppte, lief ich im strömenden Regen an der Nidda einsame und sehr schöne 35 Kilometer mit drei schnellen letzten Kilometern in 3:07 Stunden.
 
7. Wo. (120 km): Drei erwähnenswerte Maßnahmen: 1. Absolute Enthaltsamkeit für die kommenden sechs Wochen. 2. Anmeldungen für den Halbmarathon in Bensheim sowie für den Dresden-Marathon. Und 3. Freiheit des Athleten: Die verletzungsanfälligen 17 400-Meter-Wiederholungen habe ich durch einen 15-Kilometer-Tempodauerlauf ersetzt. Bei guten Wetterbedingungen sprang dabei ein neuer Trainingsrekord von 1:02:53 Stunden heraus.
 
8. Wo. (86 km): Erst bescherte mir ein Lauf inmitten einer toxischen Wolke aus einer Chemiebude im Frankfurter Westen Kopfschmerzen und Fieber. Dann ging eine Koordinationsübung gewaltig schief. Eine Blockade des Wirbels überm Hintern war das Resultat. Mit 6 x 1000 Meter im 3:51er Schnitt wurde es am Mittwoch trotzdem richtig schnell, und der Sonntag bot eine Auszeit vom Trainingsbetrieb...
 
.:: DER AUFBAUKAMPF ::.
 
1. JOG ´N ROCK HALBMARATHON BENSHEIM, 25.9.05
(Halbmarathon / 10 km)
Lauf, Peanut, lauf!
 
Unter dem Banner „Jog´n Rock“ ging am letzten Septembersonntag 2005 der 1. Bensheimer Halbmarathon über die Bühne. „Jog´n Rock“: ein verwegener Untertitel für eine nüchterne Sache wie eine Laufveranstaltung. Doch Halbmarathons bringen dem Marathonläufer Rennhärte und Tempogefühl. Vier Wochen vorm Marathon ist solch ein Rennen Pflicht. Gemeinsam mit mir startete die frisch rekrutierte Ex-, Noch- und Wieder-Partnerin Peanut zu ihrem ersten Einsatz im Wettkampfsport in Bensheim. Gerockt wurde an der „Deutschen Riviera“ bereits am Vortag mit den Kapellen Stage Diva und The Milk Man Murder, die das sonnabendliche „Night Shopping“ beschallten. P. und ich stießen tags darauf zur Pilotveranstaltung im hessischen Süden. Um acht waren die im Bürgerhaus erhältlichen Startnummern gesichert. Noch zwei Stunden bis dahin - und kein Fleckchen zum Aufhalten. „Draußen stehen Festzeltbänke, dort könnt ihr euch umziehen.“, grummelte ein Helfer. Draußen war´s aber selbst für Hartgesottene kaum auszuhalten: Am Morgen herrschten winterliche Werte. Ums Eck fand sich jedoch ein Hotel, wo wir die Zeit mit Saft im Frühstücksraum killten. Halb zehn war schwer was los in der Altstadt. 1500 Läufer sollen es gewesen sein, dazu Zuschauer in unabsehbarer Zahl. Eine Entblätterung in einem Biergarten, die Rennkleidung übergestreift - P. trug zum ersten Mal einen gelben Peilsender am Schuh -, und Punkt zehn waren wir und die Tausend in der Promenadenstraße startklar. Letzte Tipps, ein „Lauf, Peanut, lauf!“, und los! Die Strecke entpuppte sich nicht als „schnell“. Kurze, giftige Rampen, winkelige Kurven und eine Spitzkehre brachen immer wieder den Rhythmus. Im Schatten des Odinwaldes ging es vom Bensheimer Stadtkern erst Richtung Norden nach Auerbach, dort über die Eisenbahnbrücke Saarstraße, vorbei am Weiherhausstadion, durch die Weststadt, zum Gewerbegebiet Süd und über die Heidelberger Straße zurück nach Bensheim. Eine Runde war zehn Kilometer lang, für den Halbmarathon also zweimal zu bewältigen. Den ersten Kilometer erreichte ich nach 3:40 Minuten. Höllentempo! Die zwischen 3:23 und 4:37 Min. pendelnden Folgekilometer machten mich weiter stutzig und deuteten auf eine ungenaue Vermessung hin. Nach 41 Min. war der 10. Kilometer erreicht. Recht locker, wäre da nur nicht der brütende Altweibersommer in Runde zwei gewesen. Zudem trieben sich Fremdkörper auf dem Asphalt rum: Walkerinnen. Durchschlagend im Mundwerk, doch mundabwärts Nullen, die einem nur im Wege sind. Dann waren die Schnattergänse abgehängt und aus Musikanlagen der Anwohner dröhnte Rockmusik. Dafür fehlte jetzt die Beschilderung. Obendrein liefen Kinder unvorsichtig auf die Straße. Zuschauer wiesen mir den Weg durch winklige Fachwerkgassen. Ein letztes Mal durch die Hauptstraße über den Markt, vorbei an der „Fraa von Bensem“ und dem „Warmbolter Hof“, und aus! Nach 88 Min. war ich durch die Zielgasse auf den Beauner Platz gerannt. Das war der zwanzigste Rang, zwölf Minuten hinter den Van-Ghemen-Brüdern, die Brust an Brust ins Ziel liefen und den Premierensieger nur mit Hilfe der Zielkamera unter sich ausmachten. Markus, der mich im Vorjahr als Lok beim Frankfurt-Marathon bis zur Hälfte auf Kurs „Sub 3:00“ gebracht hatte, unterlag. - Peanut hatte die 10-Kilometer-Strecke auf Anhieb unter einer Stunde absolviert und durfte mit einem Platz im Mittelfeld eine gelungene Feuertaufe feiern.
 
Hinter der Linie - neben halbmarathon-unüblichen blauen Ankommertrikots, Teilnehmermedaillen und der Beschallung durch die Hardrocker Entweder Oder, das Übliche: Schweiß abtrocknen und Laben an Fliegerbier, Trinkjoghurts, Riegeln, Bananen und Vollkornsemmeln. Und das noch vier Wochen lang....
 
 
ZAHLEN UND ZEITEN
 
Wetter:
sonnig, bis 22ºC, leichter bis mäßiger Wind
 
Teilnehmer gemeldet:
1018 (HM, 10 km, Staffeln, Kinder, NW)
Teilnehmer am Start: ca. 1500
Halbmarathonläufer im Ziel: 467 (M: 363 / W: 104)
10-Kilometer-Läufer im Ziel: 186 (M: 104 / W: 82)
 
Männer
1. Tobias van Ghemen (Darmstadt) 1:12:54
2. Markus van Ghemen (Schriesheim) 1:12:54 (FF)
3. Marcus Imbsweiler (Heidelberg) 1:16:31
20. Kampfläufer Vitus (Frankfurt) 1:28:35 (5. M40)
 
Frauen
1. Miriam Schmidt (Griesheim) 1:25:37
2. Silvia Schmidt (Enzweihingen) 1:27:46
3. Christiane Konrad (Weinheim) 1:37:30
 
10 Kilometer Frauen
1. Maria Müller (Bensheim) 39:21
2. Petra Schoening (Gütersloh) 40:26
3. Alexandra Merkel (Bensheim) 43:32
43. Peanut (Frankfurt) 59:48 (12. W40)
Der Lauf in einer BILDERTAFEL... anklicken............
9. Wo. (90 km): Eine letzte Moralstärkung durch eine Nachtreise zu einem Doom-Konzert in Wiesbaden mit Church of Misery, Versus The Stillborn-Minded und The Walruz. Peanut erwies sich als zähe Katze und lief erstmals 21 Kilometer allein. Die eigene lange Runde geriet zum Unwetterlauf. Nach anderthalb Stunden in Regen und Kälte waren mir Geschütz und Gliedmaßen abgefroren. Vollkommen entkräftet mußte ich von 40 auf 34 Kilometer verkürzen.
 
10. Wo. (134 km): Krank durch Arbeit: P. hatte sich im Büro angesteckt und wird als Lohn für den Trainingsausfall ein verpfuschtes Halbmarathondebüt verbuchen. Trotz hoher Kilometerleistung waren dies auch für mich erneut desaströse Tage: zu wenig Erholung nach Bensheim, dazu Widrigkeiten auf Schritt und Tritt (selbst im Freien findet man in Frankfurt keinen Frieden mehr): das war zuviel. Erneut überkamen mich Fieberschübe.
 
11. Wo. (86 km): Der Läuferin ging es besser. Mir auch. Denn mit dem Einzug des Herbstes wurden auch die Wege durch die Natur von ihren Unlasten gesäubert. Die angesetzten 6 x 1000-Meter-Wiederholungsläufe bolzte ich zwischen 3:36 bis 3:44 Min. pro Kilometer und war damit zwanzig Sekunden schneller als im Frühjahr. Ferner wurden die Umfänge gemäß Weisung drastisch verringert und vermehrt für Schlaf und Erholung gesorgt!
 
12. Wo. (37 km + 42,195 km = Gesamt: 1162 km): Nach sechs Wochen Entbehrung folgte nun auch noch die Saltin-Diät: erst Entladung der Energiespeicher in Muskeln und Leber durch dreitägigen totalen Kohlenhydratentzug, anschließend massive Neuaufladung - mit dem Effekt einer erhöhten Wiederherstellung zum großen Tag... Kein Doping. Kein Doom. Dafür aber Tee, Säfte, Milchprodukte... Nach einem Vierteljahr Mönchsdasein wäre ich für ein Bier durchs Feuer gegangen. Doch alles zusammengefasst hatte ich nie zuvor so viel Freude am Laufen. Ein Grund war die Rekrutierung meiner Partnerin zur Körperkultur.
 
.:: DAS RENNEN ::.
 
7. Morgenpost DRESDEN-MARATHON, 23. Oktober 2005
Freitag, 21. Oktober
 
Eine neue Expedition in die Heimat. In einer langen Zugreise fuhr ich mit Peanut vom Westen (Frankfurt) in den Osten (Dynamoland) - und von Dresdens Altstadt hin zur ersten Anlaufstelle: der Startunterlagenausgabe im Kongresszentrum. In dem gläsernen Gebäude an der Elbe wurden wir vom befreundeten Herrn Sonntag vom Oberelbe-Marathon empfangen. Quatschen und Messestände abklappern: Nachdem das erledigt war, konnten wir uns schonen und neue Kräfte sammeln. Ein Taxi brachte uns zum Quartier im Lockwitzgrund. Dort kam heute kein Stadtrat und auch kein visionärer Macher von Marathons, Ausdauerdreikämpfen und Radfernfahrten ans Hoftor, sondern ein alternder Mann mit offenem Hosenschlitz und Sternchen im Auge: Unser Gastgeber Werner hatte wohl gerade ein Schäferstündchen mit seiner neuen Ehefrau. Die war 34 Jahre jünger als er - und kam aus Albanien. Zutiefst menschlich? Manchmal fällen wir alle mal Entscheidungen, deren Folgen wir nicht bedenken. Unser Gartenhaus zeigte sich dagegen vernachlässigt. Seine alte Freundin, die sich um alles kümmerte, hatte er ihn die Wüste geschickt. Nach der Beschaffung von Lebensmitteln standen noch ein paar lockernde Kilometer an, wir haben am Fernseher Dynamos Rückschlag bei Wacker Burghausen verfolgt, und sind nach einem langen Tag dann einfach umgefallen. Schlafen! Nur schlafen!
 
Sonnabend, 22. Oktober
 
Nach zehn Stunden kam ich mit dickem Kopf und Gliederschmerzen zu mir. Es war, als hätte ein Mammut auf mir gelegen! Eine Runde um die alte Nickerner Kaserne brachte die Lebensgeister aber wieder in Schwung, und außer dem Befestigen der Startnummer und Richten der Ausrüstung sah der Tag auch nichts weiter vor. Auf der Speisekarte standen Kartoffeln mit Tomaten, Paprika, Pilzen, Zuccini, Sauerkraut, Käse und Tomatenpaste. Alles Heimatware. Treue und Aberglaube. Dazu gab´s Wasser und Apfelsaft aus Sachsen. Halb elf sanken wir ins weiche Bett. Morgen ging´s los!
Blick von der Carolabrücke auf die Altstadt am Morgen (© Vitus)
Sonntag, 23. Oktober
 
Aus der Nacht erhob sich ein neuer Tag.
DRESDEN-MARATHON! Ausgerechnet jetzt, wo die volle Kraft gefordert war, hatte eine Mücke vom Lockwitzbach meinen Schlaf getrübt. Ich war müde, mir dröhnte der Schädel und im Bauch lag seit Tagen ein Hirseauflauf quer. Ein Frühstück mit Semmeln aus alter Rezeptur leitete die siebente Stunde ein. Mitten in die morgendlich-mystische Sitzung warf Werner sein „Mäfdl“ an, einen kleinen, klapprigen Volkswagen, der tuckerte wie ein Panzerkampfwagen - aber kaum von der Stelle kam. Schnell in die Jacken, hinaus ins Freie... Wir hatten Zuwachs bekommen: Am Vorabend war Cornelius Matei angereist. Der gebürtige Rumäne hatte bereits mit 17 Jahren beschlossen, seinen Unterhalt als Berufsläufer zu verdienen. In Dresden absolvierte der 49jährige bereits seinen 55. Marathon in dieser Saison. Das Ziel: mit 2:30 Stunden unter die ersten Zehn kommen. Außer Cornelius, Peanut, mir und Werner quetschten sich auch noch dessen „Neue“ und deren Kinder in die Karre. Nach einer Fahrt zu siebt, war das Startgelände in der Altstadt erreicht. Rasch die Trikots übergestreift (Matei ein königsblaues von Waldemar Cierpinski), Sporttaschen im Keller des Kongreßzentrums eingelagert, und rein in den Trubel am Presseturm... Schon Wochen vor dem Marathon grassierte in Dresden die Freude auf ein großes Ereignis: Am 30. Oktober sollte die ausgebombte Frauenkirche neu eingeweiht werden. Und heute - sieben Tage davor - drängelten sich Tausende in der Ostra-Allee, als sich 6700 Läufer aus 37 Ländern am Startplatz sammelten. Dazu zeigte sich Petrus von seiner Schokoladenseite und sorgte für wonnige 18 Grad. Vergnüglich für die Zuschauer, nicht für die Läufer! Vor Beginn des Kampfs befragte der Sprecher den Dresdner Jörg Peter, der mit 2:08:47 Stunden seit Tokio 1988 den nationalen Rekord hält. Zwölf Jahre nach Karriereende wollte Peter an seinem heutigen Fünfzigsten eine Wiederkehr wagen, verletzte sich aber, und konnte nur die zehn Kilometer in Angriff nehmen. Doch waren mit Kenias Berufsläufern Kipkemboi und Kiprotich sowie dem deutschen Meister Nürnberger weitere klasse Namen auf der Königsdistanz vertreten.
 
Kilometer 0 bis 10:
Elbflorenz erst im Rücken ... dann vor Augen ... und voran zum Großen Garten
 
Die Uhr zeigte 10 Uhr an, als plötzlich das Signal zum START erklang. Obwohl aus dem A-Block anlaufend, wurde ich von etlichen Schnecken behindert und mußte gleich dem Zugläufer hinterherjagen. Die ehemalige Zigarettenfabrik „Yenidze“ vor Augen, wechselte ich von der Fahrbahn auf den Gehweg... überquerte die Marienbrücke im Rücken der Zuschauer (!)... und wechselte am Neustädter Ufer auf die Fahrbahn zurück. Der Zwischenspurt nahm mir die Luft. Nach einem Kilometer hatte ich anderthalb Minuten auf meine Marschroute verloren - war aber am Ballon mit der Aufschrift „2:59“ dran. Einmal tief durchschnaufen - und nicht schlecht staunen! Stieß ich doch auf einen, der sich schon im Frühling beim Oberelbe-Marathon als „Hase“ geopfert hatte: Bernd Dander! Ein atemloses „Hallo“ und auf in die Schlacht. Vorbei am Goldenen Reiter führte die Strecke auf die Augustusbrücke, an deren Ende das von Spätsommerstrahlen überglänzte „Florenz des Nordens“ steht. Die Brühlsche Terrasse mit ihrer Festungsmauer und breiten Freitreppe, dem Albertinum, der Sekundogenitur und dem Ständehaus; im Hintergrund die Kuppeln der Kunstakademie und Frauenkirche, der Zwinger als Krone des Barock, die Semperoper; davor der Schloßturm und das Georgentor als Eingang zur Stadt, daneben die feingliedrige Kathedrale. Eine Silhouette wie ein Gemälde. Zurück in der Altstadt war im Heidenlärm des Schloßplatzes der zweite Kilometer erreicht. Holpriges Pflaster führte nun vorbei am malerischen, ehemaligen Gastarbeiterviertel „Italienisches Dörfchen“ hinab zur Elbe. Hier lief der Weg drei Kilometer weit in landschaftlich schöner Gegend am Wasser entlang elbaufwärts, um auf halbem Wege die Albertbrücke zu erreichen. Obwohl die 10-Kilometer-Läufer nun ausscherten, lag der Pulk weiter dicht zusammen und es erforderte große Konzentration, nicht zu straucheln. Zudem schwitzte ich erbärmlich. Dann bog die Strecke in die Straßen der Johannstadt ein, um über kantiges Pflaster, Asphalt und Schienen zum Fetscherplatz zu gelangen. Mädel in schwarz-gelben Röcken von Dynamo feuerten mit einem „Let´s go, Dresden, let´s go!“ an. Vorbei an einer der zahlreichen Wasserstellen ging es zum Comeniusplatz. Das Geläuf war eben und da sich das Feld allmählich entzerrte, ließ sich nun auch ein ungehemmter Schritt laufen. Auf der Chaussee Karcher Allee folgten Unstimmigkeiten mit der Markierung. Mit 3:52 Minuten war der zehnte Kilometer eindeutig zu schnell. Dander frug, ob jemand mit „GPS“ liefe. Was aber keiner tat. (Wie der Ausrichter später verriet, war tags zuvor der Streckenvermesser vom Rad gefallen und hatte danach den Tacho falsch justiert.)
 
Kilometer 11 bis 20:
Vom Hexenkessel Dynamos durch Striesens Straßen an die Elbe
 
Dann waren wir alle wieder auf Kurs. Vom Rand gab Werner ein Zeichen, daß meine Trinkflaschen wie gewünscht deponiert sind. Die Reihen lichteten sich und es ging auf Erinnerungstour in den Großen Garten. Zwei Quadratkilometer grünes Gras, hohe Bäume, plätschernde Brunnen, Blumenrabatten, Alleen, Schleichwege, Verstecke. In den Siebzigern durfte ich hier als Radrennfahrer beim Kriterium rund um das Sommerpalais Erfolge feiern... Aber wo war eigentlich Dander? Auch die anderen waren nicht mehr zu sehen. Was war da hinter mir passiert? Allein strebte ich weiter über die Hauptallee zur Lennéstraße. Dicht umsäumt war die Strecke durch die wunderbar eingefärbte Parklandschaft, und ich wurde unentwegt angefeuert. Ausgangs des berühmten Rummel- und Tummelplatzes der Stadt, blieben links das Rudolf-Harbig-Stadion mit seinen vier „Giraffen“ genannten Flutlichtmasten, und das Hygienemuseum mit der Gläsernen Frau zurück; voraus lag die Gläserne Manufaktur von Volkswagen. Raumgreifend war mein Schritt auch über die Stübelallee in Richtung Gruna hin zum 15. Kilometer mit den unverdrossen skandierenden Jubelmädeln im kräftigen Schwarz und sonnigen Gelb. Nun kam die im Durchzug liegende kerzengerade Achse aus der weiten, geräumigen Striesener- und Pillnitzer Straße, und die Strecke bog auf die weit gespannte Carolabrücke von 1971 ein. Deren höchste Stelle war wieder ein Spiel für den Wind. Gleich darauf gab es Deckung hinterm Staudengarten. Doch die war schnell verpufft. Denn nach einem Schlenker um den Bogenschützen entrollte sich das weite Königsufer mit steifem Wind von vorn. Das konnte nicht gutgehen. Aber am Kilometer 18 schlossen Dander und in seinem Gefolge zwanzig Mann auf. Damit war ich nach sieben Solokilometern wieder im Schutz der Gruppe. Durch den Garten am Japanischen Palais mäanderte sich die Strecke hinauf zur Augustusbrücke dem Wendepunkt entgegen. Wieder angelangt im Menschenmeer auf dem Schloßplatz verlief der Weg erneut um das Italienische Dörfchen hinab zum Terrassenufer.
 
Kilometer 21 bis 30:
Im Tal der Elbe weit raus nach Blasewitz
 
Den Halbmarathon passierte unsere Gruppe nach 1 Stunde und 29 Minuten. Auch die von Werner abgestellte Pulle fand ich problemlos. Es ging wieder an die Elbe. Dort leuchtete auf der Wiese das blaue Cierpinski-Trikot vor mir auf: Berufsläufer Matei! Mit schmerzverzerrtem Gesicht und Griff in die Hüfte mir ein verzweifeltes „Hi!“ zurufend. Danach stieg er aus. Auch meine Kraft war am Ende. Nach Unterquerung der Albertbrücke führte ein in den Boden getrampelter Pfad über die Johannstädter Elbwiese, auf der früher das Volksfest „Vogelwiese“ stieg. Damit hatte es sich: 18 Kilometer vorm Ziel zog der Leitwolf davon. Ein nochmaliges Aufschließen unmöglich. Damit war der Wille gebrochen und der Glaube an die „2:59“ verloren. Erschwerend führte die Route vier Kilometer an stillen Lauben lang. Am Vogesenweg war die Wende erreicht, und auch auf dem Rückweg längs des urtümlichen Waldparks Blasewitz waren die Bordsteine leer. Ich durchlitt ein wahnsinniges Loch und Schmerzen im Rücken und in den Zehen stellten sich ein. Die Kilometerzeiten entschnellten auf über 4:50 Minuten, einer sogar auf 5:20! Aber ich lief. Meine Füße liefen. Und dann drehte sich das Wetter. Über den Wipfeln der Stübelallee zogen Wolken auf, der Wind flaute ab, es begann zu regnen, die Temperatur sank schlagartig.
 
Kilometer 31 bis 40:
Einsamer Rundgang durch den Park und noch mal aufs Königsufer
 
Mit frischer Luft in der Brust holte ich einen Läufer ein, durfte die Anstrengungen etwas teilen und drückte dann selber auf die Tube. Mit der Folge, daß der Unbekannte kurz darauf wegplatzte. Den Gegenwind in der Tiergartenstraße durchlief ich hinter einer langen Schlange abgestellter Autos. Dann waren die schützenden Bäume des Großen Gartens erreicht - wo Werner die zweite schnelle Pulle deponiert hatte. Mit der dritten Luft legte ich einen straffen Kilometer über die Hauptallee hin, passierte die Gläserne Manufaktur und bog wieder in die lange Fetscherstraße ein. In der nun aber keine zarten Dynamo-Mädel mehr warteten. Über quietschend nasses Laub ging es in die Pillnitzer Straße mit der über allem thronenden, weiß leuchtenden Sandsteinglocke der Frauenkirche am Ende ihrer Achse. Vor der Carolabrücke schlossen zwei auf und ein Mann schwor uns auf den Endkampf ein: „Noch vier Kilometer! Nochma alles Jungs!“ Der Blick auf die Uhr versprach eine Zeit von 3:10 Stunden. Doch würde es verdammt eng werden. Über das Königsufer und die rote Erde des Bellevuegartens gelangten wir nach 2:58 Stunden zum 40. Kilometer. 2:58:50 Stunden brauchte vor hundert Jahren auch Spyridon Louis für 40 Kilometer. Damit hatte er den ersten Olympiamarathon gewonnen, der damals genau 40 Kilometer maß...
 
Kilometer 41 bis 42,195:
Von der Neustadt über die Elbe in die Altstadt
 
Jetzt war das Ziel nicht mehr fern. Ein Schlenker durch den Palaisgarten, vorbei am „Goldenen Reiter“, und rauf auf die Augustusbrücke mit ihrem glatten Kopfsteinpflaster. Nur der Gehweg bot Halt. Eine Schlitterpartie über die Plätze vorm Schloß und dem Theater folgte. Vor Anstrengung wurde mir schwarz vor Augen. Bloß nicht stürzen! Hinterm Landtagsgebäude war die Gefahr gebannt und der Schlußkilometer erreicht. Finale 195 Meter über eine Via Triumphalis namens Devrientstraße folgten. Die letzten Kräfte zusammenkratzend warf ich mich ins ZIEL - nach 3:08:30 Stunden! Neuer Rekord beim 14. Marathon und Rang 99 unter 1664 Marathonläufern.
 
Hinter der Balustrade (vermummt in warmer Kluft und mit einem Strahlen im Gesicht) wartete Peanut. Die Marathonläuferin in spe hatte sich bei ihrem ersten Halbmarathon trotz Bronchitis und Seitenstechen nach 17 Kilometern in 2:17:46 Std. mehr als bewundernswert aus der Affäre gezogen. - Im Ziel gab es das Kuriosum der Verpflegung mit Brot und gedörrten Preiselbeeren sowie den Transport in Fahrradrikschas für die ganz Schwachen. Dazu der erste Gerstensaft seit sechs Wochen.
 
Die Dominanz im Wettstreit hatten die leichten Hohläugigen aus Ostafrika. Kenias Youngster Moses Arsuei hatte nach 2:16:48 Stunden vor dem Russen Kulkow sowie drei Landsleuten die Nase vorn. Ein Scheck über 3000 Euro versüßte ihm die Heimkehr nach Eldoret. Bei den Frauen war´s genau umgekehrt. Hier siegte eine Russin vor einer Kenianerin.
Der Kampf in einer BILDERTAFEL... anklicken:
FAZIT
 
Wirkung:
Ein Lauf der anderen Art durch eine der hübschesten Städte der Welt! Die Strecke war malerisch, die Strecke war schnell! Fünf Brückenüberschreitungen fielen kaum ins Gewicht. Einziger Schönheitsfehler war die für den Auftakt zu schmal geratene Ostra-Allee. Trotzdem: Dresden, Saxonia, die gemütliche Gelassenheit, das spezielle Fluidum, die Ausstrahlung überhaupt: Es war, es ist und es bleibt einmalig für immer und alle Zeiten! Für die Materialinteressierten noch unser Schuhwerk: Frau lief mit Asics GT-2110, Mann mit dem Vollblutrenner Asics Gel DS Racer VI.
Am Abend stieg für Peanut und mich eine kleine Feier im Familienkreis. Die Eltern hatten uns zu einer Landpartie ins Dorf meiner Kindheit, Bannewitz südlich vor den Toren Dresdens hinausgefahren. Dort schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir haben wir uns im Landgasthof „Eutschützer Mühle“ ordentlich die Bäuche vollgeschlagen. Mit Hackepeter (Gemenge aus geschabtem rohen Fleisch, Ei und Zwiebeln mit Brot, klassisches sächsisches Leibgericht)! Dazu haben wir uns auch noch Schnitzel und eine rustikale Mühlenpfanne reingehaun. Etliche „Schwarze Steiger“ wurden natürlich auch kaltgemacht!
 
 
Salutionen und Dankesworte
Dresden-Marathon e.V.
Pension „Am Waldbach“ (für Unterbringung und Fahrservice)
Tätowierer L.A. vom „Crazy East“ (für die leckeren Tattoos)
Die eigene Familie (für den Mühlenabend)
Die neue Halbmarathonläuferin Peanut
 
 

Kampfläufer Vitus, 28. Oktober 2005
 
.:: ZAHLEN UND ZEITEN ::.
Wetter: bewölkt mit etwas Regen, 12 bis 18ºC, frische Brise aus Südwest
 
Gesamtteilnehmer
Am Start:
6697 (Marathon, Halbmarathon, 10 km, Sportwandern / Nationen: 25)
Im Ziel: 5730
 
Marathonläufer
Am Start:
1664
Im Ziel:
1361
 
Halbmarathonläufer
Am Start:
3377
Im Ziel:
2964
 
Männer
1. Moses Kimeli Arusei (Kenia) 2:16:48
2. Oleg Kulkow (Rußland) 2:18:55
3. William Kiprotich (Kenia) 2:20:05
4. Joshua Kipkemboi (Kenia) 2:22:15
5. Gideon Kalam (Kenia) 2:28:53
6. Dirk Nürnberger (Deutschland) 2:30:26
 
Frauen
1. Elena Tichonowa (Rußland) 2:42:43
2. Susan Jepkorir (Kenia) 2:45:22
3. Ulrike Schwalbe (Deutschland) 2:56:02
4. Bärbel Jacobi (Deutschland) 2:57:00
5. Ute Spicker (Deutschland) 3:06:23
6. Monika Dolezelova (Tschechoslowakei) 3:09:29
 
Kampfläufer Vitus (Marathon)
Startnummer: 40117
Nation: Deutschland
Zeit: 3:08:30 (PB)
HM1: 1:29:39
HM2: 1:38:50

Platz:
104 von 1644 Gesamt
Platz: 99 bei den Männern
Platz:
24 in Klasse M40
 
Peanut (Halbmarathon)
Startnummer:
21419
Nation: Deutschland
Zeit: 2:17:46 (PB)
Platz: 2564 von 3377 Gesamt
Platz: 593 bei den Frauen
Platz: 133 in Klasse W40
 
Ergebnisse

Championchip